Europäische Allianz der Akademien
Mit einer starken Stimme für ein demokratisches Europa
Vom 25. – 26. März trafen sich 41 Mitglieder aus 17 Ländern der Europäischen Allianz der Akademien in der Akademie der Künste in Berlin am Pariser Platz.
Angesichts multipler Krisen auf dem Kontinent erinnerte Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel an die Ursprünge der europäischen Idee: „Europa war und ist ein utopisches Projekt. Zahlreiche europäische Staaten schlossen sich zusammen, überwanden frühere Feindschaften und verzichteten auf einen Teil ihrer Souveränität, um das Friedensprojekt Europäische Union zu schaffen. Viele von uns träumen auch heute von Europa als einem offenen Kontinent. Und es bleibt nicht beim Träumen: Dreieinhalb Jahre ist es her, dass wir die Europäische Allianz der Akademien gegründet haben, um uns gemeinsam für die Freiheit der Kunst und die Gestaltung eines demokratischen Europas einzusetzen.“
Im Vorfeld der Europawahlen, die in Deutschland am 9. Juni stattfinden, beschlossen die Mitglieder der Europäischen Allianz der Akademien einen Wahl-Aufruf an alle Europäer*innen zu veröffentlichen: Vielfalt, Respekt und Solidarität sind die Kernelemente lebendiger Demokratien. Die Europäische Allianz der Akademien appelliert an die Bürger*innen Europas, ihre Verantwortung für den Schutz dieser Werte durch die Ausübung ihres Wahlrechts wahrzunehmen. Hier findet sich der komplette Wahlaufruf (auf Englisch).
Das vielfältige Programm bot Schüler*innen, jungen Künstler*innen, Akteur*innen der Zivilgesellschaft, Klima-Expert*innen und Mitgliedern der Akademie der Künste die Möglichkeit, ihre Ideen von Europa und Demokratie einzubringen. Bereits geknüpfte Kontakte mit Künstler*innen und Kulturschaffenden aus Ungarn und Polen konnten vertieft werden. In internen Beratungen wurden neue Strukturen und Projekte des transnationalen Netzwerks diskutiert. Der Kampf gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und die Verteidigung der Freiheit der Kunst sind die Schwerpunkte, denen sich die Allianz-Mitglieder weiterhin widmen möchten.
Rights and Freedom of Culture in Times of Political Change
Kurz vor den Wahlen in Polen hat der polnische Allianzpartner Villa Decius die Europäische Allianz der Akademien vom 21. bis 22. September zu einer Studienreise nach Krakau eingeladen. In Gesprächen mit prominenten Vertreter*innen unabhängiger Museen, Theater und Kulturhäuser wurde deutlich, wie die polnische Regierung die Renationalisierung von Kunst und Kultur vorantreibt und zunehmend künstlerische Entscheidungen beeinflusst.
Die Kulturschaffenden zeichneten ein Bild, das von politischem und finanziellem Druck geprägt ist. Die gezielte Streuung von Fehlinformationen über Kunstwerke, persönliche Anfeindungen und Beschuldigungen bis hin zu physischen Angriffen sind die Rahmenbedingungen, unter denen polnische Kunst- und Kulturschaffende zunehmend arbeiten.
Alexandra Xanthaki, UN-Sonderberichterstatterin für kulturelle Rechte, wies in ihrer Keynote im Rahmen des öffentlichen Runden Tisches „Rights and Freedom of Culture in Times of Political Change“ darauf hin, wie diese Methoden zu künstlerischer Selbstzensur führen können und dass das Recht auf künstlerische Freiheit eine staatliche Verpflichtung darstelle, die zur Not auch juristisch eingefordert werden müsse.
Aktuellstes Beispiel sind die persönlichen Anfeindungen des polnischen Justizministers Zbigniew Ziobro gegen die polnische Filmemacherin Agnieszka Holland und deren Film Zielona Granica (Grüne Grenze), der bei den 80. Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet wurde. Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der Künste und Initiatorin der Europäischen Allianz der Akademien, kommentierte: „Agnieszka Holland mit den Propagandisten des Dritten Reiches zu vergleichen, ist ein Angriff auf die Würde einer hochgelobten Filmemacherin und Kollegin und ein Verstoß gegen das Recht auf künstlerische Freiheit“. In einer offiziellen Erklärung solidarisierten sich die Mitglieder der Europäischen Allianz der Akademien mit Agnieszka Holland.
Diskussion über die Freiheit der Kunst mit jungen Brit*innen
Autor*innen der Europäischen Allianz diskutierten am 26. und 27. August in Cambridge mit britischen Schüler*innen über die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks in der Literatur. Zensur hat viele Formen. Wer hat die Macht, die Stimme zu erheben? Und wer kann andere Stimmen zum Schweigen bringen? Vier Schreibwerkstätten und zwei öffentliche Diskussionen zum diesjährigen Thema „Aufbau einer nachhaltigen und gesunden Welt“ waren Teil der jährlichen Studierendenkonferenz auf dem Campus des Homerton College.
Nach Veranstaltungen in Budapest, Madrid, Amsterdam und Berlin debattierten Mitglieder der Europäischen Allianz der Akademien erstmals im Vereinigten Königreich über die Notwendigkeit der künstlerischen Freiheit für eine funktionierende Demokratie. Gemeinsam mit der Royal Society of Literature organisiert das transnationale Netzwerk, das sich seit 2020 für die Freiheit der Künste in Europa einsetzt, das Programm für die junge Generation.
Die Eröffnungsdiskussion „How does self-censorship work for a writer?“ mit den Autor*innen Marina Warner (UK), Bianca Bellóva (CZ), Ferenc Czinki und Réka Borda (HU) befasste sich mit dem politischen Druck auf die Meinungsfreiheit in vielen Ländern und dessen Auswirkungen auf die künstlerische Arbeit von Schriftsteller*innen. Die Veranstaltung „Wer hat das Recht zu sprechen? Wessen Stimme wird gehört?“ mit Kenan Malik (UK), Annelies Verbeke (NL), George Whitley (UK) und Cécile Wajsbrot (FR) ging der Frage nach, welche Stimmen in der Literatur unterrepräsentiert sind, wer in welchem Umfang frei sprechen kann und wer zum Schweigen gebracht wird.
Akademiemitglied Cécile Wajsbrot initiierte mit den anwesenden Jugendlichen das „Café Klima“. Dieses Projekt untersuchte, wie die Klimakrise unser tägliches Leben beeinflusst, die Demokratie gefährdet und sich auf Kunst und Kultur auswirkt. Die Ergebnisse waren:
- Information: Für die Schüler*innen bedeutet Demokratie, mehr Zugang zu Informationen zu erhalten.
- Bildung: Sie betonen, dass die Bedeutung der Klimaproblematik in der Schule nicht thematisiert wird.
- Verantwortung: Sie weisen darauf hin, dass sie sich der Verantwortung, die auf ihren Schultern lastet, bewusst sind, sich aber gleichzeitig machtlos fühlen, weil sie nicht zuständig sind.
Die britischen Schriftsteller*innen Bhanu Kapil und Mariah Whelan führten kreative Schreibworkshops zum Thema Öko-Poesie und „Was würdest du sagen, wenn du könntest?“ durch.
Textauszüge der beiden Autor*innen finden Sie hier: allianceofacademies.eu
Eine Veranstaltung der Europäischen Allianz der Akademien, organisiert von der Akademie der Künste und der Royal Society of Literature. In Zusammenarbeit mit der Universität Cambridge, dem Tschechischen Literaturzentrum, der Königlichen Akademie für Niederländische Sprache und Literatur und der Gesellschaft Ungarischer Autoren Szépírók Társasága
„Artistic Freedom. A Core Element of the European Project“
Die Europäische Allianz der Akademien hat am 30. und 31. Mai 2023 eine Solidaritätskonferenz mit dem ungarischen Schriftsteller*innen-Verband Szépírók Társasága in Budapest durchgeführt.
Elf europäische Länder waren vertreten. Im Zentrum der internen und öffentlichen Podiumsdiskussionen sowie künstlerischen Formate stand die zunehmend beschnittene Freiheit der Kunst in Ungarn und anderen europäischen Ländern. In internen Gesprächen machten Vertreter*innen kultureller Nichtregierungsorganisationen auf fehlende Möglichkeiten der Finanzierung, der Produktion und Verbreitung für alternative künstlerische Arbeiten aufmerksam.
In den öffentlichen Debatten mit dem Schriftsteller György Dalos, dem Filmemacher Béla Tarr, der Schriftstellerin Katharina Schultens, dem Regisseur Bartosz Szydłowski u. a. wurde deutlich, dass im Gegensatz zur individuellen Freiheit hauptsächlich die institutionelle Unabhängigkeit gefährdet ist.
Jeanine Meerapfel, Filmemacherin, Präsidentin der Akademie der Künste und Initiatorin der Europäischen Allianz der Akademien: „Wir sind nach Budapest gekommen, um mehr über die Situation der Künstlerinnen und Künstler in Ungarn zu erfahren. Die Europäische Allianz der Akademien wird weiterhin Druck auf das Europäische Parlament ausüben, um die ungarische Regierung dazu zu bewegen, unabhängige Künstlervereinigungen zu unterstützen.“
Während der kommenden spanischen EU-Ratspräsidentschaft plant die Europäische Allianz der Akademien künstlerische Aktionen sowie Gespräche mit Europaabgeordneten im Vorfeld der Europawahlen 2024, um auf die zunehmend eingeschränkte Freiheit der Kunst aufmerksam zu machen.
Eine Veranstaltung der Europäischen Allianz der Akademien in Kooperation mit der Akademie der Künste und Szépírók Társasága. Mit freundlicher Unterstützung der Central European University und Freeszfe Initiative.
„The Freedom of Art in Times of War and Crisis“ (Dezember 2022)
Vom 15. – 16. Dezember 2022 trafen sich 42 Mitglieder aus 19 Ländern der Europäischen Allianz der Akademien in der Akademie der Künste, um über Einschränkungen künstlerischer Freiheit angesichts von Krieg und Krise zu diskutieren.
Zahlreiche Akteure aus Kunst und Kultur berichteten von ihren Erfahrungen. Victor Sydorenko, Präsident der Nationalen Akademie der Künste der Ukraine, appellierte in seinem digitalen Grußwort an die Solidarität zwischen den europäischen Kunst- und Kulturinstitutionen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Die ukrainische Kunstakademie wurde kürzlich mit großer Mehrheit in die Allianz aufgenommen. Sergei Loznitsa, Filmemacher und Mitglied der Akademie der Künste, warnte vor dem Hintergrund seines Ausschlusses aus der ukrainischen Filmakademie davor, „eine Propaganda durch die andere zu ersetzen“. Hanna Bilobrova, Co-Regisseurin des Dokumentarfilms Mariupolis 2 und Verlobte des getöteten Dokumentarfilmers Mantas Kvedaravičius, zeigte Filmausschnitte, die die Absurdität des Krieges, die Zerstörung, das Leid und das Leben hinter den Schlagzeilen verdeutlichen. Um den Film nach der Ermordung ihres Lebensgefährten fertigzustellen, hatte Bilobrova das Filmmaterial aus Mariupol nach Litauen gebracht.
Berichte von Künstler*innen und Kulturschaffenden aus Polen und Ungarn, die mit finanziellen und inhaltlichen Restriktionen durch die Regierung zu kämpfen haben, kamen in den internen Arbeitssitzungen zu Wort. Die Versammlung beschloss die Unterstützung betroffener Institutionen einstimmig, sei es durch transnationale Zusammenarbeit in Projekten oder durch öffentlichkeitswirksame Aktionen vor Ort. Eine neu entwickelte und gemeinsam verabschiedete Agenda definiert die zukünftigen Aktivitäten der Allianz.
Auf die Frage, was politisch engagierte Kunst bedeute, plädierte Filmemacher Andres Veiel in der Abschlussdiskussion dafür, Zweifel und Widersprüche im künstlerischen Schaffen zuzulassen und Ambivalenzen auszuhalten. Komponistin Iris ter Schiphorst appellierte an die anwesenden Kunstakademien, Räume für Debatten zwischen Künstler*innen und Zivilgesellschaft zu schaffen, um Ungleichheiten zu adressieren und die notwendige Transformation der Gesellschaft in Gang zu bringen. Die Schriftstellerinnen Cécile Wajsbrot und A. L. Kennedy benutzten die Kraft ihrer Kunst, um die Situation in der Welt zu beschreiben und das Publikum mit ihren Worten tief zu bewegen. In ihren Video-Botschaften betonten Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, und UN-Sonderberichterstatterin für kulturelle Rechte, Alexandra Xanthaki, die Wichtigkeit des europäischen Zusammenschlusses und sicherten der Europäischen Allianz der Akademien weiterhin ihre Unterstützung zu.
Auf der neu entwickelten digitalen Plattform LOOM – Interweaving the Arts in Europe sollen künstlerische Interventionen zu gesellschaftspolitischen Fragen Stellung beziehen und die künstlerische Zusammenarbeit der Europäischen Allianz der Akademien ermöglichen. Weitere künstlerische Projekte, die sich aus der Zusammenarbeit zwischen den Allianz-Institutionen ergeben, sollen folgen.
Den Livestream des öffentlichen Programms finden Sie hier.
„LOOM – Interweaving the Arts in Europe“ (Oktober 2022)
Die Europäische Allianz der Akademien startet LOOM – Interweaving the Arts in Europe, eine digitale Plattform für transnationale Projekte und künstlerische Kooperationen zwischen den Institutionen und Künstler*innen des Netzwerks. LOOM beansprucht den digitalen Raum für die Freiheit in der Kunst – ein Raum, in dem künstlerische Positionen den aktuellen politischen Herausforderungen gegenübergestellt und mögliche Antworten auf aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Fragen gegeben werden. Die Plattform zielt darauf ab, ein digitales Territorium zu schaffen, das über die lokale Reichweite von Künstler*innen und Institutionen hinausgeht und künstlerische Praktiken in Europa über Grenzen hinweg zu einem Muster „verwebt“.
„Contested Histories, Shared Futures“ (Juni 2022)
Die dritte Konferenz der Europäischen Allianz der Akademien (28./29. Juni 2022) fand in Zusammenarbeit mit der Akademie van Kunsten in Amsterdam statt und richtete ihren Blick auf die Frage, welchen Einfluss geschichtliche Ereignisse auf Kunstinstitutionen, künstlerische Praxis und Kulturgüter im öffentlichen Raum haben.
Im öffentlichen Programm setzten sich Künstler*innen, Kulturschaffende und Vertreter*innen von Institutionen aus ganz Europa mit den Auswirkungen auf die künstlerische und kulturelle Praxis anhand konkreter Beispiele auseinander und diskutierten Herangehensweisen, einseitige Bedeutungsebenen zu überwinden. In den internen Arbeitssitzungen besprachen die Allianz- Partner, wie die gemeinsame Zusammenarbeit fortgeführt werden kann.
Die Europäische Allianz der Akademien möchte mit dieser Konferenz auf die Notwendigkeit hinweisen, Narrative und eigene Handlungspraxen neu zu bewerten – um damit den zukünftigen Herausforderungen europäischer Gesellschaften begegnen zu können. Sie reagiert hiermit auf eine Debatte, welche zunehmend kontrovers diskutiert wird.
Mit Beiträgen von u. a. Liesbeth Bik, Vasyl Cherepanyn, Charles Esche, RAAAF Rietveld Architecture Art Affordances, Andreja Kulunčić, Jeanine Meerapfel, Amina Menia, Joanna Rajkowska, Wendelien van Oldenborgh, Fernando Sánchez Castillo, Paul Spies sowie Aleš Šteger.
Den Livestream des öffentlichen Programms finden Sie hier.
„The Power of Art: Defending a Transnational Understanding of European Culture“ (Dezember 2021)
Im Mittelpunkt der zweiten Konferenz der Europäischen Allianz der Akademien (2. — 3. Dezember 2021) stand die künstlerische Kooperation – und wie sie für ein europäisches Verständnis von Kunst und Kultur genutzt werden kann. In drei öffentlichen Diskussionen setzten sich die Teilnehmenden mit dem Einfluss nationalistischer Ansätze in der Kulturpolitik und deren Einfluss auf die künstlerische Arbeit sowie auf die Autonomie von Kultureinrichtungen auseinander. In internen Sitzungen wurde darüber beraten, wie sich die Allianz im analogen und digitalen Raum besser vernetzen und gegen politische Restriktionen vorgehen kann.
Dank der intensiven Kooperation mit dem Partner Círculo de Bellas Artes konnte die Veranstaltung unter Mitwirkung des spanischen Kulturministers Miquel Iceta, der regionalen Kulturministerin Marta Rivera de la Cruz, dem deutschen Botschafter im Königreich Spanien S.E. Wolfgang Dold, sowie aktiven Mitgliedern der Akademie der Künste und der Europäischen Allianz der Akademien durchgeführt werden, u.a. Liesbeth Bik, Christos Carras, Jean-François Chougnet, Manuel Gutierréz Aragón, Wolfgang Kaleck, Juan Miguel Hernández León, Jeanine Meerapfel, Antonio Muñoz Molina, Dominika Kasprowicz, Elvira Dyangani Ose, Norbert Palz, Jurko Prochasko, Aleš Šteger, Cécile Wajsbrot. Musikalischer Beitrag von Zambra Barroca.
Livestream der Veranstaltungen können hier nachgeschaut werden:
The Power of Art - European Alliance of Academies
„Battle with the Empty Sky: Language, Nationalism and Freedom of Art in Early 21st-Century Europe“ (Oktober 2021)
Die Europäische Allianz der Akademien eröffnete mit einer öffentlichen Diskussion und Workshops mit Autor*innen aus ganz Europa am 29. Oktober 2021 eine Veranstaltungsreihe in Budapest zum Thema Freiheit der Kunst; in enger Zusammenarbeit mit der Society of Hungarian Authors.
Unter dem Titel „Battle with the Empty Sky: Language, Nationalism and Freedom of Art in Early 21st-Century Europe“ spürten Akademie-Mitglied und Schriftsteller Robert Menasse, der ungarische Autor László Márton und die ungarische Literaturkritikerin Anna Gács der Wechselwirkung zwischen Sprache, Gesellschaft und Politik nach: Wie werden Sprache und Literatur beeinflusst, wenn sich Politik in eine populistische, nationalistische oder andere radikale Richtung bewegt? Der britische Dichter Daljit Nagra moderierte.
© Akademie der Künste
„Artistic Freedom in Europe – Mission (In)Complete!?“ (Mai 2021)
Anlässlich des Europatages der Europäischen Union am 9. Mai 2021 startete die Europäische Allianz der Akademien eine Online-Petition beim Europäischen Parlament und reichte Beschwerde bei der UN-Sonderberichterstatterin Karima Bennoune ein.
Das Bündnis fordert, in Zusammenarbeit mit dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), den Verstößen gegen die Freiheit der Kunst in Ungarn mit dem zur Verfügung stehenden juristischen Instrumentarium zu begegnen und für den gesetzlichen Rahmen zum Schutz der Unabhängigkeit von Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden einzutreten, wo immer diese bedroht ist.
© Akademie der Künste
In einer begleitenden Online-Veranstaltung diskutieren Verantwortliche aus Kultur und Politik in Europa die Vorgehensweise. Bundesaußenminister Heiko Maas eröffnet die Diskussion mit einem Grußwort. Sabine Verheyen, Vorsitzende des Kulturausschusses im Europäischen Parlament, kommentiert die Situation. Mitglieder der Allianz aus Ungarn, Polen, den Niederlanden, Großbritannien, Slowenien und Deutschland stellen ihre Aktionsmöglichkeiten vor.
Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Auswärtige Amt und die Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste.
Das gemeinsam verabschiedete Manifest formuliert die Aufgabe, die Europäische Union als kulturelles Projekt für die Zukunft zu sichern. Neue Formen der Zusammenarbeit werden etabliert und gegenseitige Unterstützung demonstriert, wann immer politische Einschränkungen die Freiheit der Kunst bedrohen.
Eröffnungsveranstaltung, 8.10.2020
Video © Akademie der Künste. Foto © Marcus Lieberenz/bildbuehne.de
Mit Beiträgen von Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel, den Schriftsteller*innen Robert Menasse und A. L. Kennedy sowie des Publizisten Basil Kerski sowie einem Grußwort von Staatsministerin Prof. Monika Grütters und perspektivischen Blicken auf Europa von Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und des Zeithistorikers Philipp Ther.
Die Konferenz wurde gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.
Mehr Informationen, Videos und Dokumente unter: www.allianceofacademies.eu