Berlin-Stipendium 2022 — Film- und Medienkunst

Aboozar Amini

*1985, Bamiyan (AFG)

Lebt in Amsterdam (NLD)

www.facebook.com/aboozar.amini.3

Vita

Aboozar Amini hat sowohl eine künstlerische Ausbildung in zeitgenössischer Kunst an der Rietveld Art Academy in Amsterdam als auch im klassischen Filmemachen an der London Film School abgeschlossen. Seine Arbeiten umfassen Videokunst, Dokumentarfilme und Spielfilme. Nach seiner Ausbildung zog Aboozar zurück nach Kabul und gründete eine kleine Produktionsfirma namens KINOKABUL, deren Ziel es ist, neue Stimmen seiner Generation in die Welt zu bringen. Er produzierte seinen ersten langen Dokumentarfilm Kabul, City in the Wind mit KinoKabul und führte eine Reihe junger Filmemacher*innen in die professionelle Filmindustrie des Ostens und des Westens ein, da er es für entscheidend hält, die Synergie zwischen diesen beiden zu entwickeln und zu verbessern. Seit dem Wiederaufstieg der Taliban gibt Aboozar Online-Unterricht für Mädchen in Kabul, die von der Universität ausgeschlossen sind. Derzeit arbeitet er an seinem ersten Spielfilm Ways to Run.

Residency

Afshin (16), Benjamin (9) und Hussein (5) sind Brüder, die in Kabul geboren und aufgewachsen sind. Ihr Hausdach mit Panoramablick auf die Stadt ist ihr Spielplatz und ihre Welt. Als die Taliban im vergangenen August ihren 30-jährigen Jahrestag feierten, wurden sie in ein westliches Land evakuiert – während sie eine ungewisse Zukunft erwartet, gibt es kein Zurück. Nach einem unwirklichen Aufenthalt im Camp werden sie mit der verwirrenden Realität und beißendem Heimweh konfrontiert - ein Déjà-vu meiner eigenen Jugend vor 20 Jahren, wenn auch schlimmer. Der Film schildert die Perspektive der Kinder auf eine Welt, die sie anhaltend im Stich lässt. Drei afghanische Kinder bilden die Haupterzählung, zu der Kinder aus anderen (Nach-)Kriegsgebieten wie Irak, Vietnam und der Ukraine hinzukommen, die alle mit den Narben von Kriegen leben, die nicht ihre eigenen sind.