Tilla-Durieux-Schmuck
Der Tilla-Durieux-Schmuck ist eine Stiftung der Schauspielerin Tilla Durieux (1880–1971), verwaltet von der Akademie der Künste, deren Mitglied Durieux war. Aus Anlass ihres 65-jährigen Bühnenjubiläums im Jahre 1967 verfügte Tilla Durieux, dass alle zehn Jahre ein Collier mit 34 in Platin gefassten Zirkonen an eine „hervorragende Vertreterin der deutschen Schauspielkunst“ verliehen wird. Jede Trägerin solle ihre Nachfolgerin selbst bestimmen. Ihre erste, eigene Wahl fiel auf Maria Wimmer.
Tilla Durieux, 1880 in Wien geboren, spielte ab 1905 bei Max Reinhardt am Deutschen Theater, ab 1911 immer wieder am Lessing Theater, gastierte aber auch im Ausland und war – nicht zuletzt durch ihre Ehe mit dem international bekannten Kunsthändler Paul Cassirer – als Dame der Gesellschaft ebenso wie als Schauspielerin weltweit bekannt. Gemeinsam mit ihrem dritten Mann, dem Brauereibesitzer Ludwig Katzenellenbogen, finanzierte Tilla Durieux 1927/28 die Piscatorbühne am Berliner Nollendorfplatz. Vor den Nazis floh das Ehepaar über mehrere Stationen nach Jugoslawien und ließ sich im kroatischen Zagreb nieder. 1941 wurde Ludwig Katzenellenbogen von Faschisten nach Berlin verschleppt und starb zwei Jahre später. Tilla Durieux schloss sich dem jugoslawischen Widerstand an.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete sie zunächst am Zagreber Puppentheater und kehrte erst 1952 auf deutsche Bühnen zurück. Sie spielte bei Boleslaw Barlog an den Staatlichen Bühnen Berlins und vor allem bei Erwin Piscator an der Freien Volksbühne, aber auch in Hamburg, Köln, Lübeck, Basel. 1961 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste (West) gewählt und erhielt neben vielen weiteren Ehrungen auch die Ehrenmitgliedschaft am Deutschen Theater im damaligen Ostberlin. Tilla Durieux starb am 21. Februar 1971.
Trägerinnen des Tilla-Durieux-Schmucks
2021 Gabriela Maria Schmeide
2010 Judith Hofmann
1998 Annette Paulmann
1988 Kirsten Dene
1977 Gisela Stein
1967 Maria Wimmer