Hermine-Körner-Ring

Dieser Schauspielerinnen-Preis ist eine Auszeichnung auf Lebenszeit und für ein Lebenswerk. Der Ring mit einer gefassten antiken persischen Münze ist eine Stiftung der Schauspielerin Hermine Körner (1878–1960), die testamentarisch verfügte, dass er immer im Besitz einer „Schauspielerin mit ernsthaftem Streben“ sein solle. Hermine Körner vergab den Ring selbst an ihre Kollegin Roma Bahn. Die jeweilige Nachfolgerin wird von der Sektion Darstellende Kunst der Akademie der Künste gewählt, deren Mitglied Körner seit 1955 war.

Hermine Körner, 1878 in Berlin geboren und 1960 ebendort gestorben, war nicht nur eine der bedeutendsten Tragödinnen des deutschsprachigen Theaters des 20. Jahrhunderts, sondern auch Theaterleiterin und Regisseurin. Ein Engagement bei Max Reinhardt beendete sie 1919, um Direktorin des Münchener Schauspielhauses zu werden; 1925 leitete sie in Dresden erst das Albert Theater, dann die Komödie und schließlich wieder das Albert Theater. Die Nazizeit verbrachte sie im Ensemble des Berliner Staatstheaters unter der Intendanz von Gustaf Gründgens, wo sie Hans Rehbergs „Königin Isabella“ war, Shaws Frau Warren oder Ibsens Frau Inger. Sensationelle Erfolge hatte sie in der Nachkriegszeit als „Irre von Chaillot“ von Giraudoux, 1950, in der Inszenierung von Karl-Heinz Stroux im Berliner Hebbel Theater sowie in den Antiken-Bearbeitungen von Mattias Braun.

Trägerinnen des Hermine-Körner-Rings

2010 Hildegard Schmahl
2004 Gisela Stein
1975 Marianne Hoppe
1960 Roma Bahn