Literatur – Mitglieder

Annett Gröschner

Schriftstellerin (Lyrik, Prosa, Theater, Hörfunk, interdisziplinäre Projekte), Journalistin, Dozentin und Performerin

Am 7. Februar 1964 in Magdeburg geboren, lebt in Berlin.
Seit 2023 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Literatur.

Biographie

1982/83 Ankleiderin an den Bühnen der Stadt Magdeburg.
1983–1989 Studium der Germanistik an der Humboldt Universität zu Berlin.
1991/92 Studium der Germanistik an der Université Paris VIII/ Vincennes-Saint-Denis.
1992–1996 Arbeit für das Prenzlauer Berg Museum.
Seit 1997 freiberuflich tätig.
Seit 2002 Dozentin für Kulturjournalismus und literarisches Schreiben, u. a. an der Universität der Künste Berlin (2015-2021) und im Forschungsverbund "Diktaturerfahrung und Transformation" der Friedrich-Schiller-Universität Jena (2022).
Mitbegründerin und Redakteurin der Plattform 10 nach 8 bei Zeit Online (2013–2015 FAZ).
2016 Mitbegründerin von "Wir machen das", Mitarbeit im Projekt "Weiter schreiben" und "Geruch der Diktatur – Lebendiges Archiv" zusammen mit Dima Albitar Kalaji.

Werk

Buchveröffentlichungen (Auswahl):
Herzdame Knochensammler. Lyrik-Foto-Buch (zus. mit Tina Bara). Berlin 1993
Ich schlug meiner Mutter die brennenden Funken ab. Berliner Schulaufsätze aus dem Jahr 1946. Hrsg. zus. mit dem Prenzlauer Berg Museum. Berlin 1996 (Veränderte Taschenbuchfassung: Rowohlt Taschenbuch. Reinbek 2000)
Sieben Tränen muß ein Clubfan weinen. Der 1. FC Magdeburg – Eine Fußballegende. Leipzig 1999
Durchgangszimmer Prenzlauer Berg. Eine Berliner Künstlersozialgeschichte der 1970er und 1980er Jahre in Selbstauskünften. Berlin 1999
Moskauer Eis. Roman. Leipzig 2000
Hier beginnt die Zukunft, hier steigen wir aus. Unterwegs in der Berliner Verkehrsgesellschaft. Mit Fotos von Arwed Messmer. Berlin 2002
Kontrakt 903. Erinnerung an eine strahlende Zukunft. Zus. mit Arwed Messmer (Bild). Berlin 2003
Ein Koffer aus Eselshaut. Berlin – Budapest – New York. Zus. mit Peter Jung. Hamburg 2004
Kunststück Ahrenshoop. Hrsg. zus. mit Gerlinde Creutzburg und Inga Rensch. Rostock 2004
Parzelle Paradies. Berliner Geschichten. Hamburg 2008
Verlorene Wege. Zus. mit Arwed Messmer. Nürnberg 2009
Heimatkunde Berlin. Hamburg 2010
Walpurgistag. Roman. München 2011
Aus anderer Sicht. Die frühe Berliner Mauer. Zus. mit Arwed Messmer. Ostfildern 2011
Mit der Linie 4 um die Welt. München 2012
Berlin, Fruchtstraße am 27. März 1952. Zus. mit Arwed Messmer. Ostfildern 2012
Backfisch im Bombenkrieg. Hrsg. zus. mit Grischa Meyer und Barbara Felsmann. Berlin 2013
Eine Stadt auf Fotopapier. Hrsg. zus. mit Simon Schwinge. Hildesheim u. a. 2013
Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht. Zus. mit Arwed Messmer. Ostfildern 2016
Die Städtesammlerin. Mit der Linie 4 an die entlegensten Orte der Welt. München 2017
Laxheit in Fragen geistigen Eigentums. Brecht und Urheberrecht (Hrsg. zus. mit Christian Hippe). Berlin 2018
Berolinas zornige Töchter. 50 Jahre Berliner Frauenbewegung. Berlin 2018
Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten. Hamburg 2020
Die Spaziergaenge in Berlin. Anna Louisa Karsch. Berlin 2022
Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat (zus. mit Peggy Mädler und Wenke Seemann). München 2024

Stücke (Auswahl):
Moskauer Eis (Dramatisierung des gleichnamigen Romans zus. mit Ralf Fiedler). Maxim-Gorki-Theater, Berlin 2005
Das 11. Gebot. Du sollst dich nicht erwischen lassen! (zus. mit Grischa Meyer), Theater an der Parkaue, Berlin 2007
Mit der Linie 4 um die Welt. Theatralische Lesung in einer Magdeburger Straßenbahn, zus. mit Nadja Gröschner, 2008
Gleisanschluss Lichtenberg. Ein Mysterienspiel. Theater an der Parkaue, Berlin 2008
Kind ohne Zimmer. Junges DT. Uraufführung im Deutschen Theater, Berlin 2012
Schubladen. Uraufführung im HAU Hebbel am Ufer, Berlin 2012
Hennys erotisches Tierleben. Magdeburger Zoo 2017
Mitarbeit an der Serie HAUSEN (Sky), 2018
Die Technik des Glücks. Eine Franz-Jung-Revue, HAU 2018 (m. Hanna Mittelstädt, Regie: Rosmarie Vogtenhuber
Oratorium. HAU Hebbel am Ufer, Berlin 2018
Hennys Glückliche Insel. Fünf Frauenmonologe. Ein virtuelles Theaterprojekt, Theater an der Angel, Magdeburg 2021
Mauern. HAU Hebbel am Ufer, Berlin 2022
Passionsweg Blau-Weiß (zus. mit Nadja Gröschner), Theater Magdeburg, Literaturhaus Magdeburg und Kulturzentrum Feuerwache 2024. Als Gast des Kollektivs She She Pop

Sowie Ausstellungen, Hörspiele, Features, Podcasts und interdisziplinäre Webprojekte.

Auszeichnungen

1989 Anna-Seghers-Stipendium der Akademie der Künste Berlin (Ost)
1999 Stadtschreiberin von Rheinsberg/Mark
2002 Erwin-Strittmatter-Preis des Landes Brandenburg
2007 Writer in Residence an der Universität Nottingham, Großbritannien
2012 Lotto Brandenburg Kunstpreis Literatur
2012 Stadtschreiberin des Goethe-Instituts in Helsinki, Finnland
2013 Stipendium der Deutschen Akademie in Rom / Casa Baldi, Olevano, Italien
2014 Stadtschreiberin des Goethe-Instituts in Rotterdam, Niederlande
2017 Kunstpreis Berlin der Akademie der Künste, Berlin (Sektion Literatur)
2019 Verdienstorden des Landes Berlin
2021 Klopstock-Preis des Landes Sachsen-Anhalt
2021 Großer Kunstpreis Berlin – Fontane-Preis