Publikationen Gesamtkatalog

Jahresauswahl:

Die erste Ausgabe des Journals der Künste unter der Präsidentschaft von Manos Tsangaris und Anh-Linh Ngo stellt die Kunstfreiheit in den Mittelpunkt. Texte von Lena Gorelik, Ralf Michaels, Carsten Wurm u. a. sowie ein Gesprach mit Kristóf Kelemen und Gergely Nagy aus Ungarn thematisieren aus verschiedenen Perspektiven die Verteidigung künstlerischer Autonomie. Weitere Beitrage erlauben Einblicke in die Genese der aktuellen Ausstellungen und in die Arbeit des Archivs.


Der 1952 in Kärnten geborene Komponist Gerd Kühr, der unter anderem bei Hans Werner Henze studierte, erlebte seinen Durchbruch 1988 mit der Oper Stallerhof nach dem Stück von Franz Xaver Kroetz. Bis heute widmet er sich vor allem dem Musiktheater. Neben einem ausführlichen Interview mit Gerd Kühr und einer Inventarübersicht über das Gerd-Kühr-Archiv in der Akademie der Künste enthält der Band wesentliche Texte des Komponisten.


Das 150. Jubiläum der Serpentara ist Anlass für eine Verortung: 1873 retteten Künstler den Eichenhain im italienischen Olevano Romano vor der Abholzung. Heute ist die „Villa Serpentara“ Residenz für Stipendiat*innen der Akademie. In 20 Beiträgen erkunden Künstler*innen der Serpentara, Zeitzeug*innen und Kunstwissenschaftler*innen den Mythos, das Bildmotiv und die Erzählungen rund um den berühmten Eichenwald und bieten neue Zugänge zu seiner Geschichte.


Wie lassen sich Zeit und Vergänglichkeit sichtbar machen, wie Veränderungen einer Gesellschaft oder eines Stadtraumes dokumentieren? Seit Mitte der 1960er-Jahre beobachtet der Künstler Michael Ruetz in einer fotografischen Studie den Wandel natürlicher und urbaner Lebenswelten an Orten in Berlin, Deutschland und Europa. Seine Timescapes genannten Arbeiten umfassen mehr als 600 Standorte mit Tausenden von Aufnahmen. Das zentrale Konzept der Timescapes besteht darin, dass Standort und Sichtachse der Kamera stets dieselben sind, nur die Zeitintervalle der Bilderserien variieren.


Wie lassen sich Zeit und Vergänglichkeit sichtbar machen, wie Umbrüche und Veränderungen einer Gesellschaft oder eines Stadtraumes dokumentieren? Wie kaum ein anderer Künstler beschäftigt sich Michael Ruetz mit diesen Fragen. Seit Mitte der 1960er-Jahre beobachtet er in einer großangelegten fotografischen Studie den Wandel natürlicher und urbaner Lebenswelten in Deutschland und Europa. Die Metamorphosen hält Ruetz in fotografischen Folgen von Bestands- und Momentaufnahmen fest, die über Jahrzehnte hinweg entstanden sind. Er bezeichnet sie als Timescapes.


Das Journal 22 verabschiedet Jeanine Meerapfel und Kathrin Röggla aus der Präsidentschaft. Es fragt mit Matěj Spurný, Eva von Redecker und Iris ter Schiphorst nach der Möglichkeit von Utopien und mit Thomas Krüger, Christina Clemm und Holger Bergmann nach dem Rechtsruck in Deutschland. Die Kollwitzpreisträgerin 2023 Sandra Vásquez de la Horra zeigt Arbeiten aus ihrem Œuvre, die Carte blanche gestaltete Wolfgang Tillmans. Aus dem Archiv kommen Geschichten über eine Fotomontage von István Szabó und neuerworbene Zeichnungen von George Grosz sowie Einblicke in die Regiewerkstatt von Jürgen Flimm.


Slatan Dudow (1903–1963) gilt als einer der wegweisenden linken Vertreter des Weimarer Kinos und des Filmschaffens in der DDR. Einige seiner Werke zählen zum Kanon der deutschen und internationalen Filmgeschichte, an anderen orientierte sich in ihrer Zeit die Filmkunst. Der umfangreiche Sammelband enthält neue Forschungsergebnisse und Erinnerungsberichte von über 30 Autor*innen. Für die Publikation konnte erstmals das umfangreiche Slatan-Dudow-Archiv der Akademie der Künste ausgewertet werden.


Das Collagieren von Fotomaterial aus den Printmedien spielt vor allem im frühen Berliner Schaffen von George Grosz und in den letzten Jahren in den USA eine bedeutende Rolle. Wiederkehrende weibliche und männliche Idealtypen sowie deren Konterkarierung, Versatzstücke aus Alltags- und Konsumwelt, kommentieren treffend die Gesellschaft ihrer Zeit. Der Katalog zeigt sämtliche Exponate der Ausstellung. Die Textbeiträge präsentieren jüngste Erkenntnisse zur Collage im Gesamtwerk von Grosz und ziehen Verbindungen zu vergleichbaren Werken von Erwin Blumenfeld, Herbert Fiedler und Hannah Höch.


Schon in ihrer Jugend stand für Ursula Mamlok (1923–2016) ein einziges Berufsziel fest: Komponistin – ungeachtet aller Widrigkeiten im Berlin der 1930er-Jahre, das sie mit ihren Eltern in letzter Minute 1939 verließ. In New York begann der Kampf um ihre kompositorische Identität. Nach einer erfolgreichen Laufbahn in den USA wagte die Grande Dame der Neuen Musik 2006 nach dem Tod ihres Mannes Dwight Mamlok den Neuanfang in Berlin.