7.6.2015, 20 Uhr
Heinrich Böll – notwendige Erinnerung
62. Akademie-Gespräch zur Finissage der Ausstellung KUNST FÜR ALLE
Kamera: Veit Lup, James-A. Wehse, Uwe Ziegenhagen; Schnitt: James-A. Wehse.
Koproduktion der Akademie der Künste und Zeitzeugen TV, 2015.
„Wir Autoren sind die geborenen Einmischer. Das klingt idealistisch, ist es aber nicht. Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.“ (Heinrich Böll)
Heinrich Böll gilt nicht nur als Repräsentant der deutschen Nachkriegsliteratur. Auch als politischer Publizist hatte er eine gewichtige Stimme, immer auf die Wirksamkeit des veröffentlichten Wortes vertrauend. Aufgrund seines wachen Verstands und seiner scharfen, bisweilen satirischen Zunge verkörperte er das moralische Gewissen der Nation. Trotz seines Beharrens auf der Autonomie der Kunst machte er immer wieder den Schritt in die Öffentlichkeit, auch durch körperliche Präsenz: Die Mutlanger Sitzblockaden 1983 zusammen mit Günter Grass, Dieter Hildebrandt, Walter Jens, Klaus Staeck u.a. sind Teil des kollektiven Bildgedächtnisses. Durch seine zahlreichen Auslandsreisen, vor allem nach Osteuropa und in die Sowjetunion, wurde er zum Botschafter eines anderen Deutschlands.
Ein Akademie-Gespräch mit Günter Wallraff, Uwe Timm, Gert Heidenreich (Moderation), Klaus Staeck, Ulrich Peltzer und Helge Malchow (vlnr.).