11.12.2015, 15 Uhr
Joana-Maria-Gorvin-Preis an Kirsten Dene
"Die ist ja großartig!"
Am 9. Dezember 2015 wurde am Wiener Burgtheater der Joana-Maria-Gorvin-Preis an die Schauspielerin Kirsten Dene verliehen. Jeweils fünf männliche Mitglieder der Sektion Darstellende Kunst vergeben diese mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für eine herausragende Theaterkünstlerin des deutschsprachigen Raumes alle fünf Jahre. In diesem Jahr waren es Ulrich Khuon, Ulrich Matthes, Hans Neuenfels, Nicolas Stemann und Klaus Völker, die sich für Kirsten Dene entschieden, weil sie, wie es in der Laudatio heißt: „zu jenen großen Schauspielerinnen gehört wie auch die Gorvin eine war, die, wenn sie auf die Bühne kommen, uns sofort in Bann zu schlagen, seltsam zu faszinieren und beseligend zu berühren vermögen. Sie zählt zu den Schauspielerpersönlichkeiten, für die Wahrheit - die der Dichter und die des Lebens - nie auf bequemem Wege zu erreichen ist.“
In seiner Ansprache als Direktor der Sektion Darstellende Kunst erwähnte Mit-Juror Ulrich Matthes, wie er als ganz junger Schauspieler in Kirsten Dene in Kleists „Hermannschlacht“ als Thusnelda gesehen hatte (mit Gert Voss als Partner in Claus Peymanns Inszenierung) und später in sein Tagebuch notierte: „Die ist ja großartig!“. Kirsten Dene wiederum hatte als Schauspielschülerin Joana Maria Gorvin in ihren großen Rollen in den 60er Jahren Hamburg noch oft sehen können. In ihrer Dankesrede reflektierte sie darüber, wie schwer es Schauspielern fällt, eigene Worte zu finden und wie beneidenswert doch Theaterfiguren seien, deren Dasein im Wort des Dichters bis zum letzten Augenblick vorbestimmt sei.
Auch Karin Bergmann, die Direktorin des Burgtheaters, deren Mitglied Kirsten Dene seit 1986 ist, hatte einleitend bewegte Wort des Dankes gefunden. Schon Anfang der 80er Jahre, als sie noch Direktionsassistentin am Schauspielhaus Bochum war, hätte Kirsten Dene sich mit ihr auf Augenhöhe über Kunst ausgetauscht und ihr durch ihre menschliche Großzügigkeit und künstlerische Größe geholfen, den eigenen Berufsweg zu beschreiten.
Pressemitteilung vom 28.9.2015
Pressemitteilung des Burgtheaters