16.6.2009

Übergangsgesellschaft. Porträts und Szenen 1980-1990

Fotografien und Rauminstallation
Ausstellung, 10. Juli – 11. Oktober 2009
Akademie der Künste, Pariser Platz, alle Säle

Presse-Vorbesichtigung: Donnerstag, 9. Juli, 11 Uhr
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 9. Juli, 19 Uhr
anschließend: 20 Uhr, Akademie-Gespräch zum Thema "'89: Die Rolle der Bilder"

In Fortsetzung des Programms "Kunst und Revolte", das im vergangenen Jahr das künstlerische Erbe von '68 in den Mittelpunkt stellte, fragt die Akademie in diesem Jahr nach der Rolle der Künste bei den gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen, die zum Mauerfall vor 20 Jahren führten. Im Zentrum des Themenschwerpunktes steht – neben einer Reihe von Einzelveranstaltungen – die Ausstellung "Übergangsgesellschaft. Porträts und Szenen 1980-1990", die am Donnerstag, den 9. Juli, um 19 Uhr, am Pariser Platz eröffnet wird.

Die Ausstellung "Übergangsgesellschaft. Porträts und Szenen 1980-1990" zeigt Foto- und Filmarbeiten, die in den 80er Jahren in der DDR entstanden sind. Es sind Bilder zu sehen, die poetisch oder dokumentarisch, beobachtet oder inszeniert die Befindlichkeiten der Menschen in jenen Jahren darstellen: unpathetische Bilder eines Epochenumbruchs. Bei der Auswahl ging es nicht zuerst um das Ereignis des Mauerfalls, die ihm vorangegangenen Demonstrationen oder um eine Dokumentation der Bürgerbewegung. Im Mittelpunkt stehen die tiefgreifenden atmosphärischen und politischen Veränderungen der 1980er Jahre, die die ideologisch geprägten Bildformeln im Osten aufgebrochen haben und mit denen viele Künstler zu einer neuen Subjektivität vordrangen. Durch sie  – so eine These der Ausstellung – wurden erst die Voraussetzungen für einen zivilen Widerstand gegen die Normen des Systems und seine ästhetischen Ausprägungen geschaffen. Somit erzählt die Ausstellung am Pariser Platz keine "Heldengeschichte", vielmehr zeigt sie ein differenziertes Bild einer gesellschaftlichen Situation, die keinen anderen Ausweg hatte, als den der Selbstaufhebung.

Zu sehen sind Arbeiten von Kurt Buchwald, Ulrich Burchert, Christiane Eisler, Angela Fensch, Arno Fischer, Thomas Florschuetz, Frank Gaudlitz, Thomas Heise, Matthias Leupold, Sven Marquardt, Roger Melis, Dietrich Oltmanns, Helga Paris, Rudolf Schäfer, Erasmus Schröter, Gundula Schulze-Eldowy, Maria Sewcz, Karin Wieckhorst und Ulrich Wüst.

Als Prolog stimmen Plakate und Postkarten von Manfred Butzmann, Lutz Dammbeck und Joseph W. Huber auf die Ausstellung ein, die von Matthias Flügge (Fotografie) und Thomas Heise (Film) eingerichtet wurde.
In einem separaten Kinokabinett werden zudem "Filme zur Zeit" von Mitgliedern der Akademie zum Thema gezeigt.
Über die Ausstellung hinausgehend sind in einer Vitrinenpräsentation Szenenfotos und Dokumente zum
"Theater in der Wende" zu sehen. Eine interaktive Präsentation beleuchtet den Vereinigungsprozess der ehemals geteilten Akademie zwischen 1989 und 1993.

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