28.9.2009

Preisverleihung des Lion-Feuchtwanger-Preises 2009 an Reinhard Jirgl

Mittwoch, 30. September 2009, 20 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin, Plenarsaal, Eintritt frei

Laudatio Roman Bucheli, Literaturredakteur der NZZ
Dankesrede und Lesung Reinhard Jirgl

Am kommenden Mittwoch findet die Preisverleihung des Lion-Feuchtwanger-Preises der Akademie der Künste statt. Ausgezeichnet wird der Romanautor und Essayist Reinhard Jirgl für sein gesamtes bisheriges Werk. (vgl. Pressemeldung vom 6. April 2009)
"Reinhard Jirgl befasst sich intensiv mit der deutschen Zeitgeschichte, besonders auch mit heißen Eisen, die sonst keiner anfassen mag: der Vertreibung der Sudetendeutschen und dem seelischen Elend der Massen in der späten DDR. Er hat sein Werk widrigsten Umständen in Ost und West abgewonnen und sich dabei als kompromisslos unbestechlicher Beobachter und Stilist erwiesen. Sein eigenwilliger Stil schreckt vor der Härte seiner Gegenstände nicht zurück und verfügt doch über eine artistische Eleganz, die feinste soziale und psychologische Nuancen erfasst. Obwohl seine Sicht der Geschichte von tiefem Pessimismus erfüllt ist, verführt dieser ihn nie zum summarischen Abwinken; unbeirrt hält er seinen Figuren und deren persönlichem Schicksal die Treue", heißt es in der Begründung der Jury, der Peter Härtling, Burkhard Müller und Jörg Feßmann angehörten.

Die Laudatio auf den Preisträger hält Roman Bucheli, Literaturredakteur der Neuen Zürcher Zeitung. Es folgt eine kurze Dankesrede Reinhard Jirgls und schließt mit einer Lesung Jirgls aus dem Roman "Abtrünnig".

Reinhard Jirgl, 1953 in Berlin geboren, wuchs in der Altmark auf und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Seit 2006 ist er Mitglied der Akademie der Künste, Sektion Literatur. Veröffentlichungen u.a.: "Die Stille" (2009), "Abtrünnig" (2005), "Die Unvollendeten" (2003), "Hundsnächte" (1997), "Abschied von den Feinden" (1995), alle im Hanser Verlag erschienen.

Der mit 7.500 € dotierte Stiftungspreis für historische Prosa wird durch die Akademie der Künste seit 1971 vergeben. Die letzten Preisträger waren Edgar Hilsenrath (2004), Robert Menasse (2002) und Michael Kleeberg (2000).

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