8.2.2011

Nachlassbibliothek Leo Löwenthals in der Akademie der Künste zugänglich

Im Walter Benjamin Archiv der Akademie der Künste ist ab sofort die Nachlassbibliothek von Leo Löwenthal für die Benutzung zugänglich. Die Vorstellung der Bibliothek hat heute im Beisein von Susanne Löwenthal, Witwe Leo Löwenthals, stattgefunden. Zur Eröffnung sprachen Jan Philipp Reemtsma, Vorstand der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, und Wolfgang Trautwein, Direktor des Archivs der Akademie der Künste. Einen Überblick zum Bestand gab Alexandra Land, Bibliothekarin in der Akademie der Künste.

Leo Löwenthal (1900-1993) war einer der wichtigsten Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung. Er wirkte an dessen großen Studien entscheidend mit und ist besonders als Literatursoziologe der Frankfurter Schule bekannt geworden. Von 1956 bis 1980 lehrte Löwenthal an der University of California in Berkeley.

Die Bibliothek ist eine Erwerbung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Deren Vorstand, Jan Philipp Reemtsma, war mit Leo Löwenthal übereingekommen, die Bibliothek nach Löwenthals Tod zu übernehmen und sie für die Forschung zu erhalten. Die Hamburger Stiftung, die auch Trägerin des Walter Benjamin Archivs ist, hat die Katalogisierung und Teilrestaurierung der Bücher ermöglicht. Im Rahmen der bestehenden Kooperation mit der Akademie der Künste wurde die Bibliothek jetzt in einem Sondermagazin am Standort Luisenstraße aufgestellt.

Die Bibliothek umfasst knapp 7.000 Bände auf 170 Regalmetern. Schwerpunkte sind Literatur und Literaturwissenschaft, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Geschichte und Politologie. Besitzvermerke und Anstreichungen geben Einblicke in Erwerb und Nutzung, Widmungen – u. a. von Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Siegfried Kracauer, Herbert Marcuse, Paul Tillich und Jürgen Habermas – belegen persönliche Beziehungen. Die Bände sind systematisch nach der Regensburger Verbundklassifikation (RVK) aufgestellt und über den Online-Katalog der Akademie der Künste recherchierbar.

Pressefotos und –dossier unter www.adk.de, siehe Presse

Für Rückfragen:
Erdmut Wizisla, Walter Benjamin Archiv, Tel. 030 200 57-4060/-1832, wizisla@adk.de

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