4.4.2013

"Wohin stürmst du, Russland?" Akademie der Künste lädt russische Schriftsteller nach Berlin ein

Lesungen, Gespräche und Debatten
18. – 20. April 2013
Mit Ljudmila Ulitzkaja, Lew Rubinstein, Natalja Kljutscharjowa, Zakhar Prilepin, Wassili Golowanow, Maria Stepanowa, Andrej Bitow, Julia Kissina

Wie Russland selbst, so ist auch die russische Literatur im Umbruch. „Wohin stürmst du, Russland? Gib Antwort! Du schweigst“, heißt es bereits 1842 in Nikolai Gogols Roman „Die toten Seelen“. Im Jahr 2013 stellt sich die Frage ähnlich. Die Akademie der Künste hat acht der wichtigsten russischen Schriftsteller eingeladen, über die Vorgänge in Russland zu diskutieren und ihre Werke vorzustellen. Vom 18. bis zum 20. April finden am Pariser Platz unter dem Titel „‚Wohin stürmst du, Russland?’ Literatura – russisch-deutscher Dialog“ Lesungen, Gespräche und Debatten mit Ljudmila Ulitzkaja, Lew Rubinstein, Natalja Kljutscharjowa, Zakhar Prilepin, Wassili Golowanow, Maria Stepanowa, Andrej Bitow und Julia Kissina statt. Der politische Kontext steht im Zentrum des Programms, gleichwohl wird die zeitgenössische Literatur Russlands ausreichend zu Wort kommen – für Autoren wie Wassili Golowanow oder Zakhar Prilepin ist es die erste Lesung in Deutschland.

Den Auftakt von „Literatura“ bildet eine Podiumsdiskussion (18.04.), bei der die Autoren über ihre unterschiedlichen Positionen und Visionen diskutieren. Wie wird die Entwicklung in Russland eingeschätzt? Wie stark und wie einig ist die Protestbewegung? Hat die Zivilgesellschaft in Russland eine Chance? Wie frei ist die Kunst, gibt es Restriktionen und Zensur? Welche Rolle spielen Politik, Nationalismus, Religion? Liegt die Zukunft Russlands in einer neuen Revolution, wie sie der Nationalbolschewist und Putin-Gegner Zakhar Prilepin fordert? Oder besteht die Gefahr einer Stalin-Renaissance, wie Ljudmila Ulitzkaja beklagt? Welche Bedeutung haben die Aktionen von Pussy Riot in Russland selbst und für die Oppositionsbewegung? Lesungen und Gespräche stehen am 19. und 20. April im Mittelpunkt. In einer zweiten Podiumsdiskussion (19.04.) werden Autoren aus Nachbarländern, darunter der polnische Autor Adam Zagajewski, ihre Sicht auf Russland mitteilen. Das ausführliche Veranstaltungsprogramm sowie Kurzbiografien der Autoren und Pressefotos können auf  www.adk.de abgerufen werden.

Mit den russischen Literaturtagen „Literatura“ rückt die Sektion Literatur zum dritten Mal die zeitgenössische Literatur eines anderen Landes in den Mittelpunkt ihrer Programmarbeit. 2010 war mit „Rendez-vous littéraire“ die jüngere französische Literatur in der Akademie vorgestellt worden, und 2011 fanden unter dem Titel „Rodzinna Europa – Europa als Heimat“ Lesungen und Gesprächen mit polnischen Autoren statt.

Eine Veranstaltung der Akademie der Künste, Berlin
Mit freundlicher Unterstützung der Bundeszentrale für Politische Bildung

>> Programm, Kurzbiografien hier
>> Pressefotos hier

Pressekontakt: Anette Schmitt, Tel. 030 20057-1509, schmitt@adk.de 

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