3.1.2017

Akademie der Künste trauert um John Berger

Am 2. Januar 2017 verstarb in Paris der Maler, Schriftsteller und Kunstkritiker John Berger. 

Berger wurde am 5. November 1926 in Stoke Newington bei London geboren und lebte seit den 1970er Jahren in dem französischen Bergdorf Quincy. Schon mit 14 Jahren schrieb er erste Gedichte. Er studierte an der Chelsea School of Art und der Central School of Art in London und arbeitete neben seinem Beruf als Lehrer (bis 1955) als Maler, Kunstkritiker und Künstlerbiograf. Sein Interesse galt ebenso Fotografie und Film wie Dichtung und Literatur. Für seinen Entwicklungsroman G. gewann er 1972 den Booker Prize. Bereits in den 1950er Jahren engagierte er sich in der Friedensbewegung. 

Er war ein politischer Künstler und glaubte fest an die Notwendigkeit der Aufklärung. Gleichzeitig war seine Kunst immer geprägt von einer intensiven Suche nach einer humanen Ästhetik. Die Kunst des Sehens, die Kunst des Erzählens waren Thema vieler seiner Analysen und seiner öffentlichen Auftritte.

Seit 1993 war John Berger Mitglied der Akademie der Künste. Die von der Akademie herausgegebene Zeitschrift SINN UND FORM hat wiederholt Texte von Berger veröffentlicht. 

Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied. 


Jeanine Meerapfel 
Präsidentin der Akademie der Künste