21.11.2018

Anna Seghers-Preis 2018 an Julián Fuks und Manja Präkels
Preisverleihung am 23. November 2018
Akademie der Künste, Pariser Platz

Der mit je 8.000 € dotierte Anna Seghers-Preis 2018 geht an den brasilianischen Autor Julián Fuks und die Berliner Autorin Manja Präkels. Er wird an Autorinnen und Autoren verliehen, deren Werke im Sinne von Anna Seghers zu einer gerechteren Gesellschaft beitragen. Der Brasilianer Julián Fuks – ausgewählt von Klaus Laabs – schreibt in A resistência über Zwangsadoptionen und Exil während der argentinischen Militärdiktatur; die von Ralph Hammerthaler ausgewählte Manja Präkels schildert in Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß ein rechtsextremes Milieu in Brandenburg.

Julián Fuks wurde 1981 als Sohn argentinischer Psychoanalytiker im brasilianischen São Paulo geboren, wo er Lateinamerikanische Literatur studierte und in Literaturtheorie promovierte. Er lebt dort noch heute und arbeitet als Autor, Übersetzer und Literaturkritiker. Sein aktueller Roman, A resistência (2015), wurde mit dem brasilianischen Prêmio Jabuti sowie dem portugiesischen Premio José Saramago ausgezeichnet. Er debütierte 2004 mit dem Erzählungsband Fragmentos de Alberto, Ulisses, Carolina e eu, und bereits seine ersten beiden Romane, Procura do romance (2012) und Histórias de literatura e cegueira (2007), brachten ihm bei der Kritik viel Lob ein. 2012 kürte ihn die Zeitschrift Granta zu einem der besten jungen Autoren Brasiliens. Bei der Arbeit an seinem neuen Roman, A ocupação, unterstützt ihn innerhalb des Rolex and Protégé Arts Programme der mosambikanische Autor Mia Couto als Mentor. Fuks' Werke wurden bislang in acht Sprachen übersetzt.

Manja Präkels, 1974 in Zehdenick/Mark geboren, ist Sängerin der Band „Der singende Tresen" und Autorin des Lyrikbandes Tresenlieder. Sie ist Mitherausgeberin der Prosa-Anthologie Kaltland, eines Klassikers der Nachwende-Literatur. Mit Markus Liske stellte sie das Erich-Mühsam-Lesebuch Das seid ihr Hunde wert! (2014) sowie den Band Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn? (2015) zusammen. Präkels erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste (2005) und das Aufenthaltsstipendium im Writers House Ventspils, Lettland (2012/13). Für ihren Debütroman Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß (2017) wurde sie mit dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium 2018 ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert.

Seit 1995 vergibt die Anna Seghers-Stiftung den Preis an Nachwuchsautorinnen und -autoren aus dem deutschen Sprachraum und aus Lateinamerika. Die bevorstehende Preisverleihung ist eine gemeinsame Veranstaltung der Stiftung und der Akademie der Künste. Preisträger der vergangenen Jahre waren: Maren Kames (2017), Yuri Herrera (2016), Nino Haratischwili (2015), Olga Grjasnowa und Wilmer Umela Zárate (2012), Sabrina Janesch und Lina Meruane (2011).

Das Anna-Seghers-Archiv befindet sich im Literaturarchiv der Akademie der Künste. Das Archiv der Akademie unterhält zudem die Anna-Seghers-Gedenkstätte in Berlin-Adlershof, die ihre letzten originalen Wohn- und Arbeitsräume beherbergt und eine kleine ständige Ausstellung zum Leben von Anna Seghers und ihrer Familie zeigt.

Veranstaltungsdaten
Anna Seghers-Preis 2018
Julián Fuks – Manja Präkels
Preisverleihung
Laudatio: Klaus Laabs, Ralph Hammerthaler
Lesung: Julián Fuks, Manja Präkels
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Freitag, 23. November 2018, 19 Uhr, Eintritt frei

Presseanfragen an Moritz Malsch, mm@lettretage.de, Tel. 030 6924538