7.1.2021
Akademie der Künste trauert um Luigi Snozzi
Der Schweizer Architekt Luigi Snozzi, geboren am 29. Juli 1932 in Mendrisio und Mitglied der Akademie der Künste seit 1994, ist am 29. Dezember 2020 im Alter von 88 Jahren in Minusio im Kanton Tessin gestorben.
Von 1952 bis 1957 studierte er Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Bereits 1958 eröffnete er sein eigenes Büro in Locarno, 1988 auch in Lausanne. Neben seiner Bautätigkeit vor allem im Tessin, hier insbesondere in Monte Carasso, dessen Masterplan er bereits 1979 ausgearbeitet hatte, war er als Lehrer tätig mit Professuren an der ETH Zürich, der Universität Genf, der EPF in Lausanne, an der Universität Triest und ab 2003 noch einmal an der ETH Zürich. Für seine innovativen, auch der Region stark verbundenen Bauten und sein sehr eigenes, bisweilen eigenwilliges Denken wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2018 mit dem Prix Meret Oppenheim, dem Schweizer Kunstpreis.
Sein Verständnis von Architektur ging weit über den Entwurf eines Gebäudes hinaus. Nicht das Haus an sich war das vorrangige Ziel seines Schaffens, sondern die Beziehungen, welche die Gebäude im Kontext mit ihrer Umwelt im weitesten, auch politischen Sinne eingehen. Er wird von vielen seiner Student*innen, Kolleg*innen und Zeitgenoss*innen vermisst werden, denen er zwei charakteristische Aphorismen hinterlassen hat: „Baust Du einen Weg, ein Haus, ein Quartier, dann denke an die Stadt!“ und „Es gibt nichts zu erfinden, alles ist wiederzuerfinden“.
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste