17.3.2022
In Europa ist Krieg
Veranstaltungshinweise aus aktuellem Anlass
In Europa ist Krieg. Künstler*innen in der Ukraine befinden sich in unmittelbarer Lebensgefahr. Künstler*innen in Russland werden in Protestaktionen, deren eigentliches Ziel die Regierung ist, an der internationalen Zusammenarbeit gehindert. Wie gehen sie mit diesen Erfahrungen um, wie erklären sie die Ereignisse? Ein Akademie-Gespräch am 5. April will den Dialog fördern. Auf das Podium eingeladen sind Wolfgang Eichwede, Oksana Sabuschko, Sasha Marianna Salzmann und Aleš Šteger sowie für die Moderation Claudia Dathe. Nähere Angaben folgen in Kürze.
Auf unsere Solidarität für die Ukraine setzt ein Konzert, das die Allianz Kulturstiftung und Outernational in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste am 23. März organisieren. Im Zentrum des Abends mit dem Titel „Songs of Wounding“ steht ein Konzert der ukrainischen Sängerin Mariana Sadovska. Begleitend zum musikalischen Teil setzen literarische und künstlerische Stimmen aus der Ukraine, Belarus, Russland und Deutschland ein Zeichen für grenzüberschreitende Solidarität. Mit dabei sind u. a. Ganna Gryniva, Viktoria Leléka, Sasha Marianna Salzmann.
Ein Zeichen der Solidarisierung mit den Menschen in der Ukraine ist auch die Wiederaufführung des Dokumentarfilms In Sarmatien am 21. März von Volker Koepp. Sarmatien wurde in der Antike die Region zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem Meer genannt, wo heute die Länder Republik Moldau, Belarus, Litauen und Ukraine und das russische Kaliningrader Gebiet liegen. Koepp bereiste diese Länder mehrfach über einen längeren Zeitraum und sprach mit den Menschen über ihre Heimat, ihr Leben, ihre Träume. Die Hoffnung der 1990er Jahre auf „eine Zeit ohne Angst“ ist nun mit dem barbarischen Überfall auf die Ukraine zunächst zerstoben, so der Regisseur, der im Anschluss an den Film mit Tanja Hoggan-Kloubert (Ukraine), Ana-Felicia Scutelnicu (Republik Moldau) und Halyna Yeriomina (Ukraine) spricht.
Die russische Dichterin und Schriftstellerin Marina Zwetajewa (1892–1941), die an Krieg und Terror zerbrach und ihr ganzes Schaffen dem Wort widmete, um gegen den Hass anzuschreiben, steht im Mittelpunkt einer Abendveranstaltung am 20. März. In Gespräch, Lesung und Film wird Zwetajewas Werk als das gewürdigt, was es ist, ein großes Plädoyer für die Kunst, die sich nicht an Grenzen hält. Eingeladen ist auch Juliana Kaminskaja, Dozentin am Lehrstuhl für Geschichte der Weltliteratur an der Staatlichen Universität St. Petersburg, die per Video zugeschaltet wird. Mit Helke Misselwitz, Judica Albrecht, Marie-Louise Bott, Richard Pietraß, Thomas Irmer (Moderation) und Tomas Bächli am Klavier. Filmessay Über Deutschland (2021), basierend auf einem Text von Zwetajewa aus dem Jahr 1919, von Bernhard Sallmann.
In der Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE „What Matters“ werden auch Arbeiten zweier ukrainischer Stipendiaten gezeigt. Der Kiewer Sasha Kurmaz arbeitet im Bereich Fotografie, Video, öffentliche Interventionen; der in Charkiw geborene Mykola Ridnyi ist Künstler, Filmemacher und Essayist. Beide befassen sich in ihrer Arbeit mit dem sozialen und politischen Leben in der Ukraine, mit Gewalt, Macht und dem Krieg mit Russland. Bis 10. April am Hanseatenweg.
Veranstaltungsdaten
Sonntag, 20. März 2022, 19 Uhr
Marina Zwetajewa: Über Deutschland
Film, Lesung und Gespräch
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Eintritt € 6/4
Montag, 21. März 2022, 19 Uhr
Volker Koepp: In Sarmatien
Film und Gespräch
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Eintritt frei: Um Spenden für die Initiative Ukraine-Hilfe Berlin e.V. wird gebeten.
Tickets können vorab online gebucht werden. Spenden sind vor Ort über Spendenboxen in bar oder über die Webseite www.ukraine-hilfe-berlin.de möglich.
Veranstaltung der Akademie der Künste mit dem Filmverleih Salzgeber.
Mittwoch, 23. März 2022, 19 Uhr
Songs of Wounding: Solidaritätskonzert für die Ukraine
Konzert und Gespräch
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Eintritt gegen Spende
Spenden sind vor Ort über Spendenboxen in bar oder über die Webseiten von Ukraine-Hilfe Berlin e.V. und n-ost möglich.
Eine Veranstaltung von Allianz Kulturstiftung und Outernational, in Kooperation mit der Akademie der Künste und der Initiative Neue Musik Berlin
Dienstag, 5. April 2022 um 19 Uhr
18. Akademie-Gespräch: Russland und Ukraine – Künstler*innen diskutieren über Krieg und Frieden
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Eintritt frei: Um Spenden für die Initiative Ukraine-Hilfe Berlin e.V. wird gebeten.
Tickets können vorab online gebucht werden. Spenden sind vor Ort über Spendenboxen in bar oder über die Webseite www.ukraine-hilfe-berlin.de möglich.
Bis 10. April Di – So, 11 – 19 Uhr
What Matters – Werkpräsentation JUNGE AKADEMIE
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Eintritt frei
Kartenreservierung: Tel. 030 200 57-1000, ticket@adk.de
Online Tickets: www.adk.de/tickets
Pressekarten: Reservierungen unter presse@adk.de oder Tel. 030 200 57-1514