15.12.2022

Akademie der Künste trauert um Joachim Schürmann (1926–2022)

Am 8. Dezember 2022 verstarb in Köln der Architekt Joachim Schürmann im Alter von 96 Jahren. Er war seit 1977 Mitglied der Sektion Baukunst der Akademie der Künste.

Joachim Schürmann studierte Architektur an der Technischen Hochschule in Darmstadt und führte seit 1956 zusammen mit seiner Frau Margot Schürmann ein eigenes Büro in Köln. Von 1966 bis 1970 war er Professor für Gebäudekunde und Entwerfen an der TH Darmstadt.

Das Büro Schürmann & Partner war mit zahlreichen Bauten, Wohnprojekten und Kirchen besonders in Köln und Bonn tätig. „Die Gebäude und Wohnensembles von Joachim Schürmann zeichnen sich aus durch die stringente Weiterentwicklung der Tradition des Neuen Bauens und sind stets bezogen auf den städtischen Kontext“, sagt der Architekturhistoriker Werner Durth, Mitglied der Sektion Baukunst.

Herausgehoben seien nur seit 1970 die Errichtung des Quartiers um die Kirche Groß St. Martin, Köln, zwischen 1980 und 1990 Gebäude für die Bundespost und von 1983 bis 1993 Bauten für den Deutschen Bundestag in Bonn. Einen besonderen Stellenwert nimmt hier das von 1989 bis 2002 gebaute Funkhaus der Deutschen Welle in Bonn ein. Geplant und begonnen als Bonner Abgeordnetenhaus, massiv beschädigt durch das Rheinhochwasser 1993, vor dem Abriss bewahrt durch zahlreiche Proteste, nennen es die heutigen Nutzenden stolz den Schürmann-Bau. Es gibt zahlreiche Publikationen von und über Joachim Schürmann. Für sein Lebenswerk wurde er mit vielen Preisen und Auszeichnungen geehrt, zuletzt 2007 mit dem Fritz-Schumacher-Preis, Hamburg, und 2008 mit dem Großen BDA-Preis zusammen mit Margot Schürmann (postum).

Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.

Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste