22.3.2023

Akademie der Künste zeigt die Theateraufführung „Journals of Exile" der KULA Compagnie mit afghanischen Künstlerinnen

Theatergastspiel
In den Sprachen Deutsch, Hebräisch und Dari mit deutschen und englischen Übertiteln
Samstag 25.3. und Sonntag 26.3.23, 20 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg

Die transnational arbeitende KULA Compagnie zeigt in der Akademie der Künste den Auftakt der neuen Produktion Journals of Exile. Das Stück in der Regie von Robert Schuster verbindet die Fluchterfahrungen von Bertolt Brecht und seinen künstlerischen Mitstreiterinnen mit denen von Künstlerinnen aus Afghanistan: Journals of Exile ist die erste gemeinsame Arbeit der KULA Compagnie mit Künstlerinnen des Simorgh-Theaters aus Herat. Die Akademie der Künste ist ebenso wie das Hålogaland Teater Tromsø und das Berliner Ensemble Ko-Produzentin des Stücks. Die Gruppe spielt auf der Bühne stets in allen Sprachen der Mitwirkenden; Journals of Exile wird in den Sprachen Deutsch, Hebräisch und Dari mit deutschen und englischen Übertiteln aufgeführt.

Konzipiert als ein internationales Stationen-Projekt richtet Journals of Exile die Aufmerksamkeit auf 14 Jahre Flucht und Exil des Künstlerinnen-Kollektivs um Bertolt Brecht. Teil 1 Ich muss weg! stellt den Aufbruch in den Mittelpunkt. Stunden nach dem Reichstagsbrand begann für Brecht, Helene Weigel, Margarete Steffin, Elisabeth Hauptmann und andere eine Flucht, die sie einmal um die Erde führte, kämpfend mit den Mitteln der Kunst gegen Isolation und politische Ohnmacht. Ausgehend von Brecht/Hauptmanns Der Jasager und Der Neinsager (1929/30, nach dem Nō-Stück Tanikô) zeigt die KULA Compagnie den ‚Versuch eines transnationalen Lehrstücks‘ zu existentiellen Situationen auch der Gegenwart. Journals of Exile reflektiert zudem den anderthalbjährigen Kampf um die Ausreise der Schauspielerinnen des afghanischen Simorgh-Theaters. Wie von Brecht und Hauptmann für die jugendlichen Mitspielenden der Erstaufführung gedacht, geht es auch um Miterzählung und Partizipation aus dem Publikum.

Die KULA Compagnie mit Sitz in Berlin steht für transnationales und mehrsprachiges Theater. Ziel ist, frei von Produktionszusammenhängen kollektiv zu arbeiten und voneinander zu lernen. Jedes Projekt bezieht neue Künstler*innen aus unterschiedlichen Ländern mit ein. Weitere Informationen hier

Die Akademie der Künste setzt mit Journals of Exile die Veranstaltungsreihe der Sektion Darstellende Kunst mit Theaterarbeiten, in denen sich außereuropäische Künstler*innen im Theater mit existentiellen gesellschaftlichen Fragen beschäftigen, fort. Zuletzt wurde im November 2022 die Produktion Transit Tripoli der libanesischen Regisseurin Caroline Hatem, basierend auf einem Text von Anna Seghers, aufgeführt. Im Herbst 2023 ist ein Gastspiel der iranischen Regisseurin Narges Hashempour mit einer Stückadaption auf Farsi nach Motiven des Romans Ab jetzt ist Ruhe von Marion Brasch geplant.

Journals of Exile
1 – Ich muss weg! Versuch eines transnationalen Lehrstücks
Es spielen Azar, Fariba Baqeri, Mahuba Barat, Zahra Barat, Hadar Dimand, Tahera Rezaie, Jonas Schlagowsky
Sound: Max Bauer
Bühne: Sascha Gross
Regie: Robert Schuster
Dramaturgische Beratung: Holger Teschke
Produktion KULA Compagnie in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin, dem Hålogaland Teater Tromsø, NO, und dem Berliner Ensemble
Gefördert vom Hauptstadtkulturfonds Berlin
auf Deutsch, Hebräisch, Dari, mit deutschen und englischen Übertiteln

Veranstaltungsdaten
Journals of Exile
1 – Ich muss weg! Versuch eines transnationalen Lehrstücks
Samstag 25.3. + Sonntag, 26.3.2023, 20 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Eintritt € 13/7, Kartenreservierung: 030 200 57–20 00; ticket@adk.de 
Online Tickets: www.adk.de/tickets 

Pressekarten: Reservierungen unter presse@adk.de oder Tel. 030 200 57–15 14