12.5.2023

„Broken Machines & Wild Imaginings“ – Stipendiat*innen der JUNGEN AKADEMIE zeigen Installationen zum Thema KI

Ausstellung, Hanseatenweg
2. Juni – 9. Juli 2023
Eröffnung: Donnerstag, 1. Juni 2023, 19 Uhr

In der Ausstellung „Broken Machines & Wild Imaginings“ zeigt die JUNGE AKADEMIE zehn Installationen ihrer internationalen Stipendiat*innen, die sich künstlerisch forschend mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Im Fokus stehen spekulative und experimentelle Praktiken, die den Umgang mit Macht und Ethik im Zusammenhang mit KI artikulieren und befragen. Die raumgreifenden, teils interaktiven Arbeiten in den Ausstellungshallen des Akademie-Gebäudes am Hanseatenweg nutzen die Medien Animation, Video, Computerspiel, Zeichnung, Skulptur, Plakat, Sound/Komposition sowie Textil. Die beteiligten Künstler*innen zeigen zur Eröffnung am 1. Juni 2023 Performances, führen an 11 Terminen durch die Ausstellung und präsentieren im Begleitprogramm weitere Aspekte ihrer Arbeit. 

In der aktuell breit und kontrovers geführten Diskussion über das revolutionäre Potenzial, aber auch ethische Probleme von künstlicher Intelligenz präsentieren die Künstler*innen ihre Sichtweisen auf KI und nehmen dabei soziale, historische, kulturelle oder politische Erfahrungen, Werte und Geschichte(n) in den Fokus, die in der KI-Entwicklung (noch) kein oder nur wenig Gehör finden. Auf die brüchige Realität der Maschinen antworten sie mit poetischen Welten und spielerischen Konzepten sowie Strategien der Reparatur. Die Themen reichen von Tiefseekabeln als historische Kanäle für Macht über indigene Technologien und Kosmologien, KI-basierte Modelle von Menschen sowie queer und decolonial Computing bis hin zur Frage digitaler Unsterblichkeit.

Die amerikanische Künstlerin Sarah Ciston häkelte ein Labyrinth, um aufzuzeigen, was Maßstab und Größe im Rahmen von KI bedeuten: 36.672 gehäkelte Maschen stehen 175 Milliarden Parameter große Sprachmodelle (LLMs) gegenüber. Die bulgarische queer-feministische Künstlerin Petja Ivanova hat Feuchtigkeitssensoren in eine eigens dafür angefertigte Kleidung eingebaut. Beim Tragen messen die Sensoren die Feuchtigkeit im Schritt und übertragen sie auf einen Bildschirm, wo sie als 3D-Ökologien mit verschiedenen Wetterlagen und Fauna erscheinen. Der brasilianische Künstler Pedro Oliveira befasst sich mit Technologien wie der Dialekterkennungssoftware, die von den deutschen Migrationsbehörden seit 2017 für Asylbewerber*innen ohne Papiere verwendet wird. Die indische Künstlerin Aarti Sunder untersucht künstlerisch die Bedingungen kritischer Infrastruktur anhand von Tiefseekabeln, die sie als historische Kanäle kolonialer Macht liest. Die indonesische Künstlerin Natasha Tontey vermittelt in ihrer Videoinstallation indigene Prinzipien, Werte und Vorstellungen von Technologien über spirituelle Welten und Wesen.

Mit Arbeiten von:
Sarah Ciston, Sara Culmann, D’Andrade & Walla Capelobo, Petja Ivanova, Pedro Oliveira, Sahej Rahal, Aarti Sunder, SONDER (Peter Behrbohm und Anton Steenbock), Natasha Tontey, Tin Wilke & Laura Fong Prosper

Die Schau führt die künstlerischen Ergebnisse der Stipendien-Programme „AI Anarchies“ und „Mensch Maschine“ zusammen. Das einjährige Programm „AI Anarchies“ wird mit Künstliche Intelligenz-Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht und durch einen internationalen kuratorischen Beirat begleitet. Es umfasst neben der Ausstellung halbjährige Künstler*innenresidenzen sowie eine Herbstakademie, die 2022 stattfand. Das Stipendiat*innen-Programm „Mensch Maschine“ startete 2019 und ist eine Kooperation mit dem Programm VISIT der E.ON-Stiftung und seit 2022 dem E-WERK Luckenwalde. Das Programm wird um weitere zwei Jahre verlängert. Die JUNGE AKADEMIE bündelt die Stipendienprogramme der Akademie der Künste.

Kooperationspartner: E-WERK Luckenwalde, VISIT, ZK/U-Zentrum für Kunst und Urbanistik, Weise7, Haus für Poesie

Weitere Informationen zur Ausstellung und dem Begleitprogramm hier

Ausstellungsdaten
Broken Machines & Wild Imaginings
Eröffnung: Donnerstag, 1. Juni 2023, 19 Uhr
Laufzeit: 2. Juni – 9. Juli 2023
Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa + So 11 – 19 Uhr
Eintritt frei
Geführte Touren mit Künstler*innengesprächen: Di & Do 17 Uhr
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Tel. (030) 200 57-2000, info@adk.de

Pressekontakt:
Brigitte Heilmann, Tel. 030 200 57-1513, heilmann@adk.de
Mareike Wenzlau, Tel. 030 20057-1566, wenzlau@adk.de

Die Stipendiat*innen stehen für Interviews zur Verfügung.
Pressefotos zum Download hier