27.7.2023
Festivaleröffnung: Time to Listen. Die ökologische Krise in Klang und Musik
Klanginstallationen, Konzert, Lesung und Vorträge
18. August 2023, ab 18 Uhr, Hanseatenweg
Am Freitag, den 18. August lädt die Akademie der Künste ab 18 Uhr zur Eröffnung des Festivals „Time to Listen. Die ökologische Krise in Klang und Musik“ ein. Kathrin Röggla, Schriftstellerin und Vizepräsidentin der Akademie der Künste, gibt das Startsignal mit einem Beitrag zur aktuellen Positionierung der Akademie hinsichtlich Klima und Nachhaltigkeit. Wie kann Kunst über diese Themen „sprechen“ und die notwendige gesellschaftliche Transformation unterstützen? Diesen Fragen widmet sich auch die Komponistin Iris ter Schiphorst. Cécile Wajsbrot liest aus ihren Episoden Adieu à l’hiver (Abschied vom Winter): über die Auslöschung der menschlichen Spezies. Ausgangspunkt für die Komposition Solastalgia von Carola Bauckholt und Karin Hellqvist sind Field Recordings von Gletschern und Eis. Es geht um das Gefühl „Solastalgia“, das in Angesicht oder Erwartung der durch die Klimakrise schwindenden Natur aufkommt – eine Form von Verlustgefühl, mit dem wir umzugehen lernen müssen. Im Abendkonzert werden Messdaten von CO2-Stationen im Amazonas Regenwald, von Rieselfeldern in Hobrechtsfelde und Biodiversitätsdaten von Pilzgemeinschaften in Böden von Marcus Maeder in Klang übersetzt, eingeführt mit einem Vortrag des FU-Biologen Matthias Rillig.
In sieben Klanginstallationen in den Ausstellungshallen und den Außenräumen des Akademie-Gebäudes am Hanseatenweg erzählen internationale Künstler*innen von ihrer Wahrnehmung der ökologischen Krise, machen Zerstörung und Klimawandel hörbar, schaffen Erinnerungs- und Wissensräume, die es möglich machen, sich zukünftige Formen des Zusammenlebens vorzustellen. So bildet zum Beispiel Jacob Kirkegaard in seinen beiden eindringlichen Audiowerken die akustischen Rhythmen von Tierzucht und Abfallwirtschaft ab. Die Installationen von Claudia González Godoy und Susie Ibarra mit ökofeministischen Ansätzen konfrontieren mit Realitäten in Chile und Marokko. Zwei der Installationen werden mit nachhaltiger Energie betrieben. Die Klangblumen von Winfried Ritsch, die er gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher in einem Workshop baut, tönen durch Solarenergie und erfüllen den Gräsergarten der Akademie der Künste mit zarten Klängen. Für die Installation von Daniel Rothman muss sich das Publikum selbst auf ein Fahrrad setzen, um die Klanganlage, die in ein bioakustisches Refugium in Kalifornien eintauchen lässt, mit Strom zu versorgen.
Die Akademie der Künste versteht sich mit ihren Programmen als Ideengeberin und Vermittlerin zum Thema Nachhaltigkeit. Das Festival „Time to Listen. Die ökologische Krise in Klang und Musik“ setzt eine Reihe von Veranstaltungen fort, die sich der Klima- und Umweltkrise widmen, und leitet ein Schwerpunktprogramm zu diesem Thema im Herbst 2023 ein. Auch die eigene institutionelle Realität steht auf dem Prüfstand. Teilhabe, kulturelle Bildung und nachhaltige Produktionsweisen sind zentrale Anliegen der Akademie der Künste.
Veranstaltungsdaten
Time to Listen. Die ökologische Krise in Klang und Musik
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
18. August bis 3. September 2023
Eröffnungsveranstaltung
Freitag, 18. August, ab 18 Uhr, Eintritt frei
Vortrag, Konzert, Ausstellungseröffnung mit Carola Bauckholt / Karin Hellqvist / Eric Lanz, Berliner Frauen-Vokalensemble, Marcus Maeder, Iris ter Schiphorst, Matthias Rillig, Kathrin Röggla, Cécile Wajsbrot
Ausstellung
19. August bis 3. September 2023
Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa + So 12 – 19 Uhr, € 6/4
Programm
Pressekontakt:
im Auftrag der Akademie der Künste: Christiane Dramé, fabrikpublik, christiane.drame@fabrikpublik.de, Tel.: 0173-874 19 39
Dorothea Walther, walther@adk.de, Tel.: 030 20057-1531