16.4.2025
Péter Esterházy – Das wundersame Nachleben der Wörter
Akademie der Künste eröffnet das Péter-Esterházy-Archiv
Mit dabei: György Dragomán, Andreas Isenschmid, Terézia Mora, Ingo Schulze und Matthias Scherwenikas
Dienstag, 29. April 2025, Beginn 19 Uhr, Pariser Platz
Péter Esterházy war ein Großmeister des literarischen Spiels, ein virtuoser Sprachkünstler und ein unbestechlicher Intellektueller. Seine Werke sprechen eine unverwechselbare Sprache, die „das wundersame Leben der Wörter“ kennt, mitdenkt und ironisiert. Der ungarische Schriftsteller hinterließ ein umfangreiches Œuvre von europäischem Rang. Seinen literarischen Nachlass betreut seit 2020 das Archiv der Akademie der Künste, deren Mitglied er war. Zu seinem 75. Geburtstag wird nun sein Archiv feierlich eröffnet.
Zur Eröffnung begrüßt Werner Heegewaldt, Direktor des Archivs. Matthias Scherwenikas liest aus Das Buch Hrabals in der Übersetzung von Zsuzsanna Gahse und Katalin Madácsi-Laube, Betreuerin des Nachlasses, gibt Einblicke in die Schreibwerkstatt des ungarischen Schriftstellers. Andreas Isenschmid diskutiert anschließend mit György Dragomán, Terézia Mora und Ingo Schulze über Esterházys facettenreiches Werk. Eine nur an diesem Abend exklusiv präsentierte Vitrinenausstellung zeigt neben ausgewählten Schreibheften und Notizblättern Esterházys auch originelle Leserbriefe.
Das Péter-Esterházy-Archiv umfasst handschriftliches Material aus fast fünfzig Arbeitsjahren, darunter Werkmanuskripte mit unterschiedlichen Fassungen, Arbeitshefte und Notizblätter ebenso wie Lebensdokumente, Korrespondenz, Druckbelege der Publizistik und zahlreiche Auszeichnungen. Zum Eröffnungstermin stehen bereits rund 6.000 Blatt erschlossene Manuskriptseiten für die Öffentlichkeit zur Verfügung, so vor allem die handschriftlichen Zeugnisse der Werkgenese zu den frühen Erzählungen (publiziert unter dem Titel Fancsikó und Pinta), zu Ein Produktionsroman, zu seinem großangelegten „Texthaus“, Einführung in die schöne Literatur, zum Roman Donau abwärts bis hin zu Werken der 2000er-Jahre wie Esti, Keine Kunst, Die Mantel-und-Degen-Version und Die Markus-Version.
Esterházys Korrespondenz mit ca. 6.000 empfangenen Briefen und Postkarten wird derzeit im Rahmen eines zweijährigen Erschließungsprojekts bearbeitet, gefördert durch die Privatstiftung von Monika Esterházy und Dr. Nora Nemeskéri (Wien). Die kulturhistorisch bedeutende Korrespondenz zeigt, wie wichtig für Esterházy der Dialog mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren war: mit Intellektuellen, Institutionen sowie Künstlerkolleginnen und -kollegen. Unter den Absendern befinden sich zahlreiche bekannte Persönlichkeiten der ungarischen und europäischen Kulturszene wie z. B. Péter Nádas, Imre Kertész, László Krasznahorkai, András Szőllősy, Péter Gothár, Danilo Kiš, Peter Handke, Ingo Schulze, Michael Krüger und Michael Naumann. Auf einen Austausch mit seinen Leser*innen legte Péter Esterházy besonderen Wert. Davon zeugen die zahlreichen Zuschriften im Nachlass.
Veranstaltungsdaten
Péter Esterházy – Das wundersame Nachleben der Wörter
Dienstag, 29. April 2025, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Eintritt: € 7,50/5
Tickets: ticket@adk.de, Tel. 030 20057-1000
Pressekarten unter 030 200 57-1514 oder per Mail an presse@adk.de
Für Rückfragen zum Péter-Esterházy-Archiv:
Katalin Madácsi-Laube, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Literaturarchivs der Akademie der Künste
Tel. 030 20057-3243, laube@adk.de