3.6.2025
Europäische Allianz der Akademien unterzeichnet Bratislava-Erklärung der Open Culture! International Conference
Mitglieder der Europäischen Allianz der Akademien haben die Bratislava- Erklärung, die ebendort während der Open Culture! International Conference am 30. Mai 2025 veröffentlicht wurde (vgl. Link), unterzeichnet.
Die Bratislava-Erklärung spiegelt die Erfahrungen von Kulturschaffenden, Künstler*innen, Institutionsvertreter*innen wider, die täglich mit den Folgen der Aushöhlung künstlerischer Freiheit in Europa konfrontiert sind. Die Unterzeichner*innen fordern eine europäische Verordnung zur Kunstfreiheit (European Artistic Freedom Act), die die Institutionen der Europäischen Union als ein rechtliches Instrumentarium gegen den wachsenden Einfluss populistischer und nationalistischer Regierungen im Kunst- und Kultursektor nutzen können und sollen.
Manos Tsangaris, Präsident der Akademie der Künste: „Die scheinbare Selbstverständlichkeit, mit der die Regierung der Slowakei selbst bestehendes Recht brechen kann, macht fassungslos. Zugleich ist die Energie beeindruckend, mit der Widerstand geleistet wird: im Alltag, wie auch mit dieser Konferenz. Präzise werden die Fälle und Rechtsverletzungen dokumentiert. Die Slowakei steht nicht allein. Sie ist eines von vielen Ländern in der EU. Was hier passiert, geht uns auch in allen anderen Mitgliedsstaaten an. Und darum ist es wichtig, dass die Europäische Allianz der Akademien hier vor Ort an der Konferenz teilgenommen und die Bratislava-Erklärung mitgezeichnet hat. Es geht um den Zusammenhalt und den Erhalt demokratischer Werte in ganz Europa.“
Die Bratislava-Erklärung wurde bisher von 14 europäischen und internationalen Partner*innen unterschrieben, neben der Europäischen Allianz der Akademien sind dies u. a. Wiener Festwochen, Culture Action Europe, Artistic Freedom Initiative und Trans Europe Halles.
Die zweitägige Konferenz des Bündnisses Open Culture! / Otvorená Kultúra! brachte am 29. und 30. Mai 2025 über 300 Kulturschaffende in Bratislava zusammen, um über die kulturpolitische Situation in der Slowakei und ganz Europa zu diskutieren und Strategien zur Verteidigung künstlerischer Freiheit zu entwickeln.
Seit der Amtsübernahme durch eine linkspopulistisch-rechtsnationale Regierung im Herbst 2023 werden die Kultureinrichtungen in der Slowakei systematisch umstrukturiert und die künstlerische Freiheit eingeschränkt, während die extremistische Rhetorik im öffentlichen Diskurs zunimmt. Unter Führung der Kulturministerin Martina Šimkovičová wurden erfahrene Fachleute aus Spitzenpositionen in wichtigen nationalen Institutionen, darunter das Slowakische Nationaltheater, die Slowakische Nationalgalerie und das Slowakische Nationalmuseum entfernt. Der Slovak Arts Council, der eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung unabhängiger kultureller Initiativen spielt, ist derzeit nicht arbeitsfähig.
Als offizieller Kooperationspartner der Open Culture! International Conference hat sich die Europäische Allianz der Akademien mit slowakischen Kunst- und Kulturschaffenden solidarisiert (vgl. Pressemitteilung vom 23. Mai 2025).
Seit 2020 setzt sich die Europäische Allianz der Akademien für die Freiheit der Kunst in Europa ein und solidarisiert sich mit Kunstschaffenden, die unter politischen Einschränkungen ihrer künstlerischen Freiheit leiden.
www.opencultureconference.sk
www.allianceofacademies.eu