Baukultur_im_Dialog: Die Schlossdebatte – Schluss mit der Debatte?
Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe BAUKULTUR_IM_DIALOG in Kooperation mit der Akademie der Künste
Im November 2008 prämierte die Jury des internationalen Wettbewerbs um die Wiedererrichtung des Berliner Schlosses den Entwurf des Architekturbüros Francesco Stella, Vicenza (Italien) mit dem ersten Preis.
Der Bau des Humboldt-Forums zu einem Ort der Kulturen und Wissenschaften unter der Vorgabe einer weitgehenden Rekonstruktion des Hohenzollern-Schlosses ist bundesweit die vielleicht symbolträchtigste und zugleich umstrittenste baukulturelle Aufgabe.
BAUKULTUR_IM_DIALOG nimmt dies zum Anlass zur Frage „Die Schlossdebatte – Schluss mit der Debatte?“ und bringt Jurymitglieder und Architekturkritiker als Stellvertreter einer Fachöffentlichkeit, die in den letzten Jahren die Diskussion um das Berliner Stadtschloss begleitet hat, mit der interessierten Öffentlichkeit zusammen.
BAUKULTUR_IM_DIALOG erörtert, ob und wie auf Grundlage des von einer internationalen Jury bewerteten Projektes, eine Debatte über das Humboldt-Forum in Bezug auf baukulturelle Qualität weitergehen kann. Denn: Selten wurde soviel und solange um Baukultur gerungen, darüber geredet und geschrieben – aber wie wird in Berlins Mitte im Ergebnis wirklich Baukultur entstehen?
BAUKULTUR_IM_DIALOG interessiert dabei weniger die Weiterführung des Für und Wider der Rekonstruktionsdebatte, als vielmehr eine zukunftsgerichtete Diskussion anzuregen, in der die Fragen nach der Einordnung des prämierten Projektes in Hinsicht auf mögliche baukulturelle Qualitäten, seine Einbindung in den städtischen Kontext und seine Bedeutung für die Stadtgesellschaft im Zentrum stehen.
BAUKULTUR_IM_DIALOG verfolgt dabei u.a. folgende Fragestellungen:
• 60 Jahre Bundesrepublik, 20 Jahre Wiedervereinigung: Welches gesamtgesellschaftliche Befinden und baukulturelle Verständnis lässt uns in der Vergangenheit die Zukunft suchen?
• Weltneugier im barocken Kleid: Wie schafft man den Spagat zwischen richtiger Nutzung und passendem Gemäuer?
• Humboldt, Rummel, Riesenrad: Wird der Schlossplatz seiner Bedeutung als Mitte Berlins gerecht? Wie gelingt der gesellschaftliche und städtebauliche Zusammenhang?
BAUKULTUR_IM_DIALOG führt ausgewählte Akteure aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen im Gespräch zusammen. In Berlin diskutieren die Jurymitglieder Petra Kahlfeldt (Architektin, Berlin), HG Merz (Architekt und Museumsgestalter, Stuttgart) und Peter Zlonicky (Stadtplaner, München) mit den Architekturkritikern Falk Jaeger und Gerwin Zohlen. Die Veranstaltung wird moderiert von Michael Braum (Bundesstiftung Baukultur) und eingeführt von Werner Durth (Akademie der Künste).
BAUKULTUR_IM_DIALOG ist eine deutschlandweite Veranstaltungsreihe, mit der die Bundesstiftung Baukultur die Diskussion über die Qualität von Baukultur zwischen Planern, Nutzern, Politikern, Fachöffentlichkeit und Öffentlichkeit mit dem Ziel anstiften will, die Wahrnehmung für die gebaute Umwelt zu schärfen. Baukultur beschreibt dabei eine Gesamtqualität, die in der Lage ist, gestalterische, funktionale, technische, ökologische, soziokulturelle und wirtschaftliche Anforderungen zu integrieren. Die Bundesstiftung Baukultur hat im März 2008 ihre Arbeit in Potsdam unter dem Vorsitz von Prof. Michael Braum aufgenommen.