Theater als kulturelles Gedächtnis
Drei Tage lang steht polnisches Theater im Mittelpunkt des Akademie-Programms - die polnische Dramatik des 20. Jahrhunderts ist legendär, und heute gehört das Drama in Polen zu einer der beliebtesten literarischen Gattungen überhaupt. Mit der Diskussion "Theater als kulturelles Gedächtnis" am 10. November wird der Diskurs historisch unterfüttert. An den beiden folgenden Tagen wird beim Theaterslam neueste Dramatik aus Polen vorgestellt.
In seinem Werk "Teatra Polskie. Historie" (2010) erzählt der Krakauer Theaterwissenschaftler Dariusz Kosiński die Geschichte des polnischen Theaters über mehrere hundert Jahre hinweg als Gesellschaftsgeschichte. Als Geschichte einer Kunst, die von den Zeremonien, Ritualen, Festen und Demonstrationen ihrer jeweiligen Zeit geprägt wurde und auf diese zurückgewirkt hat.
Im Gespräch mit dem Mainzer Theaterwissenschaftler Friedemann Kreuder und der Berliner Dramaturgin Andrea Koschwitz erörtert der Autor die Besonderheit seines Ansatzes sowie die Frage, wie viel Kulturgeschichte bestimmte Theaterästhetiken transportieren.
Zur Einführung wird vor dem Gespräch eine Aufzeichnung von Jan Klatas "Hamlet"-Inszenierung "H." (2004) in der Schiffswerft Gdan´sk gezeigt.
>> Übersetzung auf dem Podium: Olaf Kühl · Moderation: Thomas Irmer
>> Aufzeichnung "H." von 2006, Filmregie: Katarzyna Adamik, 116 min.,
in polnischer Sprache mit deutschen Untertiteln.
>> Die deutsche Ausgabe "Polnisches Theater. Eine Geschichte in Szenen." von Dariusz Kosiński erscheint im Dezember 2011 im Verlag Theater der Zeit.
In Kooperation mit Agencja Dramatu, Instytut Teatralny, Polskie Wydawnictwo Audiowizualne, mitfinanziert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Nationalerbe der Republik Polen und des Adam Mickiewicz Instituts.