Otto Bartning und die Reichsforschungssiedlung Haselhorst
Erstmals beleuchtet eine Führung die herausragende Rolle des Architekten Otto Bartning bei der Planung der ehemaligen „Reichsforschungssiedlung Haselhorst“. Die 2-stündige Tour ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Otto Bartning (1883-1959). Architekt einer sozialen Moderne“.
Der Architekt Otto Bartning ist vor allem als innovativer Kirchenbaumeister bekannt, doch er gehörte ab 1926 auch zu den Gründern und aktivsten Mitgliedern der Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen. Sie plante ab 1928 eine große Versuchssiedlung in Spandau-Haselhorst mit 3500 Wohnungen, die von dem Wohnungsunternehmen Gewobag bis 1934 errichtet wurden. Nach dem Ausscheiden des Wettbewerbssiegers Walter Gropius entstanden in Haselhorst nach Plänen von Otto Bartning das gemeinschaftliche Waschhaus der Reichsforschungssiedlung und Zeilenbauten mit 372 Wohnungen. Im Zuge der denkmalgerechten Sanierung der Reichsforschungssiedlung (2004-2014) hat die Gewobag das ursprüngliche Erscheinungsbild der Fassaden und Treppenhäuser wiederhergestellt. Außerdem wurde eine Museumswohnung mit Mobiliar aus den 1930er Jahren in der Siedlung eingerichtet.
Die Stadtführung wird von dem Autor Michael Bienert geleitet, der im Auftrag der Gewobag das Buch „Moderne Baukunst in Haselhorst“ (Berlin Story Verlag, 2. Auflage 2015) erarbeitet hat. Er ist Verfasser zahlreicher Berlin-Bücher und ausgewiesener Experte für Architekturführungen. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.