Kazım Öz: Once Upon A Time
Eine große und arme kurdische Familie reist, wie immer, von ihrer Heimatstadt Batman in die Nähe der Hauptstadt Ankara, um dort als Tagelöhner Salat anzubauen. Der Film Once upon a Time gibt fast einen kompletten Vortrag zum Anbau eines Salats, angefangen von der Aussaat der Samen bis zum fertigen Salat – ein erstaunliches Werk über die Geschichte, den Kampf und die harte Arbeit, die hinter jedem Obst und Gemüse stecken.
Schätzungsweise eine Million Menschen in der Türkei arbeiten als Tagelöhner in der Landwirtschaft – eine Form großer Arbeitsausbeutung. Sie arbeiten ohne jegliche Versicherung und erhalten sehr niedrige Löhne. Die meisten von ihnen sind Kurden und obendrein minderjährig. Es ist Kunst gegen den harten Klassenkampf der fortdauert, gegen neue Arten des Kolonialismus und gegen Menschen, die von dem, was sie produzieren und verbrauchen, entfremdet sind. Kunst sollte weiterhin das Gewissen der Menschheit sein. – Kazım Öz
Im Anschluss Gespräch mit Kazım Öz, Ayşe Erkmen und Grit Lemke.
Die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in der Türkei haben die Arbeitsbedingungen für Kulturschaffende im Land maßgeblich verändert. In der neuen Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste „You Want Kilims, But I Do Films“ geben KünstlerInnen, JournalistInnen und WissenschaftlerInnen Einblicke in ihre aktuelle Praxis und gehen der Frage nach, was eine freie Meinungsäußerung in der Türkei aktuell bedeutet.
Am 11.6. referiert Banu Karaca, Kultur- und Sozialanthropologin, über die Zensur in den Künsten in der Türkei.
Am 4.7. wird Aslı Özarslans Dokumentarfilm Dil Leyla gezeigt. Er berichtet von Leyla, die in Bremen aufwuchs, in die Kurdenhochburg Cizre zurückkehrt und mit 26 Jahren Bürgermeisterin wird.
In Kooperation mit taz.gazete.
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste.