Heiner Müllers Entdeckung von Amerika 1975/76–1978
Heiner Müller bereiste gemeinsam mit Ginka Tscholakowa 1975/1976, eingeladen als Writer in Residence von der University of Texas at Austin, und nochmals 1978 den amerikanischen Kontinent: Texas, die Westküste, den Süden, Mexiko und Puerto Rico. Seine Beobachtungen der amerikanischen Gesellschaft schlagen sich vielfältig in Texten nieder; Eindrücke von Ungleichheit und Gewalt, aber auch das überwältigende Erlebnis der Landschaft wurden zu einem seine dramatische Sprache formenden Stoff. Mit Berichten, Filmen, Lesungen, Gesprächen zeichnet das Symposium die Chronologie dieser Reisen nach und erlaubt zugleich eine neue Entdeckungsreise ins Innere des Werks, anhand von Motiven und Textlandschaften aus Mauser und der nach Amerika geschriebenen Stücke Lessings Schlaf Traum Schrei, Die Hamletmaschine und Der Auftrag. Es fragt nach der Aktualität von Müllers Blick auf Amerika, auch im Verhältnis zu Sichtweisen der damals westdeutschen und der heute vereinten deutschen Gesellschaft. Künstlerische Impulse der Reisen stehen am Anfang von Heiner Müllers späterem Welterfolg. Zum Auftakt berichtet Robert Wilson von ihrer Zusammenarbeit, die mit Civil warS 1984 und Hamletmaschine 1986 begann.
Programm
15.00 Uhr: Heiner Müller und Robert Wilson
Begrüßung: Nele Hertling
Einführungen und Gespräche:
Jürgen Flimm spricht mit Ilse Ritter über Robert Wilsons Inszenierung The CIVIL warS (Schauspiel Köln, 19.1.1984).
Hans-Werner Kroesinger spricht über Robert Wilsons Inszenierung von Heiner Müllers Die Hamletmaschine (School of Arts, New York University, New York, USA, 7.5.1986).
Jürgen Flimm spricht mit Annette Paulmann über Robert Wilsons Inszenierung von Heiner Müllers Die Hamletmaschine (Thalia Theater in der Kunsthalle, Hamburg, 4.10.1986).
16.00 - 17.45 Uhr: Gespräch
Robert Wilson spricht mit Frank Hentschker und den Mitwirkenden (in englischer Sprache).
Zweiter Tag des Symposiums am 18.1.