Wagner 2013. Künstlerpositionen:
„Das Liebesverbot und die Revolution. Über Richard Wagner“
Buchvorstellung und Gespräch
Wagners frühe Opern, von „Die Feen“ bis zu „Lohengrin“, stehen auf immer neue Weise im Zeichen des Liebesverbots, das eine dieser Opern, die der 23-Jährige in Magdeburg aufführt, auch im Titel führt. Wie verhält sich diese zentrale Konfliktkonstellation zu dem politischen Furor, der Wagner in der Revolution von 1848/49 ergreift und ihn nach lebensbedrohlicher Teilnahme am Dresdner Maiaufstand an der Seite Bakunins und Sempers ins Exil treibt? Im „Ring des Nibelungen“ tritt beides zusammen, die Durchbrechung der Liebesverbote wird zum tragischen Element eines großen mythischen Spiels über die Erlösung der Gesellschaft vom Fluch der Macht und des Geldes. In der Schweiz arbeitet der Asylant das Werk aus und macht dort die Erfahrung eines demokratisch regulierten Gemeinwesens, die für ein anderes Werk wegweisend wird; er feiert eine Bürgergesellschaft, die zugleich eine Kunstgesellschaft ist, und lässt die Liebesverbote hinter sich...
Im Gespräch mit Nike Wagner stellt Friedrich Dieckmann sein im Insel Verlag erscheinendes Buch über Richard Wagner vor, Jutta Wachowiak wird daraus lesen.