Niederbaumbrücke, Hamburg, 2010

Rauminstallation am Hanseatenweg – Halle 1

Egal ob in der Fachwelt, in den Medien oder im politischen Diskurs – wir sind es gewohnt, dass man die vielen Vorteile der Stadt als selbstverständlich hinnimmt, aber ihre Defizite umso mehr betont: ihren Mangel an bezahlbarem Wohnraum, die Konzentration von Feinstaub und anderen Umweltgiften, die hohen Lebenshaltungskosten, den Lärm, den Stress, die Gefahren. Wollen wir unseren Städten eine Zukunftschance geben, so die einhellige Meinung, müssen diese Probleme gelöst werden. Dabei wird allzu leicht übersehen, welche Vorteile die Stadt für ihre Bewohner Tag für Tag hat – und welche Potenziale sie darüber hinaus für die nachhaltige Entwicklung der gebauten und der sozialen Umwelt bereithält.

Der Fotograf Erik-Jan Ouwerkerk und das Institut für Entwerfen und Städtebau der Leibniz Universität Hannover haben sich auf die Suche gemacht. Ouwerkerks Bilder erzählen fast beiläufig vom unerschöpflichen Reichtum städtischer Lebensräume. Das Institut für Entwerfen und Städtebau der Leibniz Universität Hannover hat die Bilder zum Anlass genommen, das scheinbar Zufällige zu hinterfragen. Das Resultat sind über 200 Texte, Zeichnungen und Diagramme, die hinter den Fotos einen wandfüllenden „Informationsschatten“ bilden. Die so entstandene Rauminstallation ist so vielfältig, überraschend und bisweilen widersprüchlich wie die Städte selbst. Sie ist ein Plädoyer für den urbanen Raum, der – allen Defiziten zum Trotz – ungeahnte Möglichkeiten des Wandels und der Reform anzubieten hat.

Fotografie
Erik-Jan Ouwerkerk

Informationsgrafik
Tim Rieniets, Joachim Rosenberger (Text), Jonas König (Zeichnung), Carolin Kuhn (Layout)
Institut für Entwerfen und Städtebau, Leibniz Universität Hannover

Mit freundlicher Unterstützung vom Institut für Entwerfen und Städtebau, Leibniz Universität Hannover