Underground und Improvisation. Alternative Musik und Kunst nach 1968
Das Symposium widmet sich zentralen Fragen alternativer künstlerischer Strategien, die sich aus der Gegenüberstellung und dem Verhältnis zwischen Underground und Improvisation bzw. Ost und West ergeben: Was verstand man im Westen unter „Underground", was im Osten und wer definierte sich wie? In welcher Weise ist Improvisation politisch und welche politischen Aspekte der Improvisation sind heute relevant? Wie wurden die Trennungslinien und Entgrenzungen zwischen den Künsten in Ost und West diskutiert? Was bleibt und was schrieb Geschichte? Wie ist der aktuelle Drift einiger Vertreter der alternativen Kunstszene nach rechts einzuordnen?
Programm:
18 Uhr
DISKURS
Trans Osteuropa Express Unearthing The Music Presents Notes from the Underground. A Compilation
Gespräch: David Crowley, Chris Bohn, Alexander Pehlemann
In englischer Sprache
Zur Berliner Installation der Ausstellung Notes from the Underground wurde zusammen mit dem portugiesischen Projekt „Unearthing The Music", das experimentelle Musik des Realsozialismus online zugänglich macht, eine Compilation erstellt. Sie wird als Doppel-LP im Leipziger Major Label in dessen neuer Reihe Iron Curtain Radio veröffentlicht und bietet Sounds zwischen offizieller Kunstebene und tiefster Subkultur, die oft jenseits der Landesgrenzen kaum gehört wurden, zumal nicht in dieser Konstellation. Vermittelt wird eine Ahnung, was es dort, in jenen von (fast) keinem Hype erfassten Ostsound-Zonen, noch alles zu entdecken gibt.
Als Auftakt zum Symposium wird die Compilation mit Chris Bohn von britischen Magazin The Wire, vorgestellt, der als erster westlicher Musikjournalist Anfang der 1980er Teile Osteuropas bereiste – auf der Suche nach dessen Underground – und daraus im NME die Artikelserie Trans Europa Express machte.
19 Uhr
Gespräch und musikalische Intervention
Frank Bretschneider, Daniel Muzyczuk
In englischer Sprache
Frank Bretschneider, einer der Gründer der Band AG Geige, spricht mit dem Kurator Daniel Muzyczuk über Punk im Underground der DDR und seine persönliche Entwicklung hin zur elektronischen Musik der Clubkultur seit den 1990er Jahren. In einer musikalischen Intervention gibt Bretschneider Einblick in seine aktuelle Arbeit.