Publikationen des Historischen Archivs

Die erste Ausgabe des Journals der Künste unter der Präsidentschaft von Manos Tsangaris und Anh-Linh Ngo stellt die Kunstfreiheit in den Mittelpunkt. Texte von Lena Gorelik, Ralf Michaels, Carsten Wurm u. a. sowie ein Gesprach mit Kristóf Kelemen und Gergely Nagy aus Ungarn thematisieren aus verschiedenen Perspektiven die Verteidigung künstlerischer Autonomie. Weitere Beitrage erlauben Einblicke in die Genese der aktuellen Ausstellungen und in die Arbeit des Archivs.


Das 150. Jubiläum der Serpentara ist Anlass für eine Verortung: 1873 retteten Künstler den Eichenhain im italienischen Olevano Romano vor der Abholzung. Heute ist die „Villa Serpentara“ Residenz für Stipendiat*innen der Akademie. In 20 Beiträgen erkunden Künstler*innen der Serpentara, Zeitzeug*innen und Kunstwissenschaftler*innen den Mythos, das Bildmotiv und die Erzählungen rund um den berühmten Eichenwald und bieten neue Zugänge zu seiner Geschichte.


Das Journal 22 verabschiedet Jeanine Meerapfel und Kathrin Röggla aus der Präsidentschaft. Es fragt mit Matěj Spurný, Eva von Redecker und Iris ter Schiphorst nach der Möglichkeit von Utopien und mit Thomas Krüger, Christina Clemm und Holger Bergmann nach dem Rechtsruck in Deutschland. Die Kollwitzpreisträgerin 2023 Sandra Vásquez de la Horra zeigt Arbeiten aus ihrem Œuvre, die Carte blanche gestaltete Wolfgang Tillmans. Aus dem Archiv kommen Geschichten über eine Fotomontage von István Szabó und neuerworbene Zeichnungen von George Grosz sowie Einblicke in die Regiewerkstatt von Jürgen Flimm.


Welchen Einfluss hatten die nationalsozialistische Diktatur, der Zweite Weltkrieg oder die deutsch-deutsche Teilung auf die Besitzgeschichte von Kulturobjekten? Diesen Fragen widmet sich die Ausstellung „Spurensicherung“. Sie identifiziert NS-Raubgut, veranschaulicht die Suche nach den im Zweiten Weltkrieg verlorenen Akademie-Sammlungen oder die kritische Auseinandersetzung mit den Bemühungen der DDR, in den Besitz verwertbarer Kunstgüter zu gelangen.


Das Ausstellungsmagazin „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ kann über buchladen@adk.de bestellt werden (zzgl. Versand). Mit Texten und Bildern der beteiligten Künstler*innen, ausführlichem Hintergrundmaterial zu den Archiv-Exponaten und Artikeln zur Gedächtnisarbeit und Erinnerungskultur von Aleida Assmann, Christina Baldacci, Sharon Macdonald, Doreen Mende, Nora Sternfeld u.a.

Einen digitalen Rückblick auf Gespräche, Lesungen, Konzerte u. a. Veranstaltungen finden Sie auf der Website unter: https://www.adk.de/de/projekte/2021/gedaechtnis/

 


Zur Ausstellung mit Werken von Akademie-Mitgliedern in den Kunstsammlungen Chemnitz erscheint ein Katalogbuch mit Texten zur Geschichte der Akademie der Künste und ihres Archivs sowie zum Wirkungsfeld der sechs künstlerischen Sektionen mit Essays von Hans Gerhard Hannesen, Anke Hervol, Angela Lammert, Charlotte Schubert u. a. sowie Grußworten von Jeanine Meerapfel, Klaus Staeck und einem Vorwort von Ingrid Mössinger.


Die West-Berliner Akademie der Künste war ein wichtiger Treffpunkt der Künstler: Architekten, Maler, Schauspieler, Musiker und Schriftsteller trafen sich hier bei den Mitgliederversammlungen, die Karin Gaa von 1974 bis 1990 in Fotografien festhielt und die einen bisher unbekannten Einblick in diese West-Berliner Institution ermöglichen. Wichtiger als der offizielle Anlass waren dabei die privaten Gespräche: Bernhard Minetti sprach mit Joseph Beuys, Günter Grass lachte mit Peter Weiss, Uwe Johnson mit Sarah Kirsch.


In 25 Fallbeispielen – zu Benjamin, Brecht, Kempowski, Kollwitz, Heiner Müller, der Akademie-Geschichte, neuen Formen in Theater, Kabarett, Tanz, Fernsehspiel oder Videokunst u. a. – geht die Publikation künstlerischen Aufbrüchen nach, die weiterreichende Folgen für die Entwicklung der Künste des 20. und 21. Jahrhunderts hatten. Der Einleitungsbeitrag zeigt Strukturen und Arbeitsweisen des gesamtdeutschen, multidisziplinären Künstlerarchivs auf, bilanziert die Entwicklung seit 1993, ein Anhang informiert über die Profile der Archivabteilungen.


Die Kunstsammlung und das historische Archiv der Preußischen Akademie der Künste, die beide bis zur Akademie-Gründung im Jahr 1696 zurückreichen, erlitten am Ende des Zweiten Weltkriegs einschneidende Verluste. Erst nach der Zusammenführung der Bestände aus den Nachkriegsakademien Ost und West in die vereinte Akademie der Künste war ein genauerer Überblick möglich, der mit dieser Publikation vorgelegt wird. Sie macht insbesondere deutlich, welch reichhaltiger Kunstbestand der Akademie bis 1945 gehörte, von dem zirka drei Viertel bis heute verschollen sind. Mit einem Vorwort von Adolf Muschg, weitere Autoren: Ingrid Hägele, Helga Neumann, Gudrun Schmidt, Gudrun Schneider, Wolfgang Trautwein.