Vom 8. bis zum 12. Mai 2006 drehten Schülerinnen und Schüler des Brandenburger Oberstufenzentrum Flakowsky einen Dokumentarfilm über ihre Stadt. Der Regisseur Oleg Assadulin leitete das Projekt:
Vom 8. bis zum 12. Mai 2006 komponierten und improvisierten Schülerinnen und Schüler des Oberstufenzentrums Teltow und des Bertolt Brecht- und Von Saldern-Gymnasiums unter Anleitung von Michael Wertmüller im Brandenburger Theater:
Klaus Staeck eröffnete am 14. Mai 2006 eine Ausstellung seiner Plakate in der Kunsthalle Brennabor und diskutierte mit Schülern:
Foto- und Schreibwerkstatt der Klasse 5 a der Theodor-Fontane-Grundschule, Brandenburg an der Havel
Mit der Fotografin Amélie Losier und der Schriftstellerin Beate Dölling:
Mit der Fotografin Amélie Losier und dem Schriftsteller Martin Klein
April 2006
Als Ergebnis der Werkstatt entstand ein Buch mit allen Texten und Fotos, von dem jedes Kind ein Exemplar erhielt.
Textauswahl:
Tobias Szydlowski
Der Baum
In der Stadt waren schöne Bäume.
Eines Tages wuchs ein neuer Baum.
Der erste Baum rief: „Morgen ist Sommeranfang!“
Der andere Baum sagte: „Willst du mit mir spielen?“
„Nein, ich hab keine Zeit.“
„Meine Codenummer ist 72866.“
„Danke.“
Der Baum schlief, aber der andre Baum konnte nicht einschlafen.
Der Baum sang ihm ein Lied vor.
Er konnte jetzt schlafen.
Dann kam ein verzauberter Fisch.
Die Geschichte ist aus.
Die Zwei
In der Schule schrieben die Kinder nur 1, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10, aber keine 2. Die Zwei war traurig.
Ein Jahr später schrieben die Kinder wieder die Zwei.
Die Zwei war froh.
Der Zoo
Der Zoo hatte keine Zuschauer.
Er stellte ein Schild hin.
Es kamen 100 Zuschauer.
Das Handy
Das Handy gehörte einem Mann.
Er schmiss es weg.
Die Maus und der Hund
Es war einmal ein Hund,
der traf eine Maus und fragte:
„Willst du mit mir spielen?“
„Ja“, und sie spielten.
Der Radiergummi
Es war ein normaler Radiergummi.
Ende
Die Kuh
Die Kuh hatte Angst, sagte sie.
In der Nacht hatte sie keine Angst mehr.
Das Viereck
Das Viereck war gelb.
Es fand sich hässlich!!!
Sonnensegel
Sonnensegel ist mal schön
und mal unschön.
Niclas Wolff
Ein See,
der tut nicht weh
und hat keinen Zeh.
In dem Haus
wohnt eine Maus.
Und diese Maus
gehört dem Klaus.
Das Zeichen
gehört den Reichen
und sie kreischen.
Der Max
hat eine Axt
und die hat ein Fax.
Der Franz,
der hat einen Kranz
und der macht einen Tanz.
Nicolas Tosch
Die Vögel, die können singen,
wie sie auch immer klingen,
weil sie von Ast zu Ast springen.
Sie fressen ganz schön viel,
denn das ist auch ihr Ziel.
Sie essen Brot so gern
und fliegen in die Fern.
Sie tanzen auch so gut,
das bringt ihnen immer Mut.
Der Himmel ist so blau,
der Hund, der ruft: „Wau, wau!“
Maximilian Maschler
Der Rathenower Torturm und der Steintorturm
In dem Turm, an dem wir langgegangen sind, war eine Tür ohne Treppe. Wir wissen nicht, ob es damals eine Treppe gab oder nicht. Der Turm war schön.
Als wir durch den Turm gegangen sind, war es nicht mehr schön. Vielleicht war da früher ein Gefängnis, vielleicht waren da Feinde gefangen genommen. Vielleicht wollten die im Dorf Dinge rauben.
Der Steintorturm
Beim Steintorturm waren damals bestimmt viele Ritter und Wächter und ein König. Der Steintorturm ist schön.
Vielleicht sieht der Steintorturm auch von innen schön aus? Eines Tages werde ich es herausfinden.
Der Jonas
Der Jonas hat mal 8 Gedichte geschrieben.
1 Gedicht hat er über mich geschrieben
und die anderen 7 Gedichte hat er über andere geschrieben.
Bastien Brockmann
Über den Roland
Der Roland hat immer gekämpft. Einmal hat ein Mann so doll zugeschlagen, dass das Schwert vom Roland verbogen ist und dann ist er drei Jahre später ins Wasser gefallen. Ein Fischer rettete ihn. Er brachte ihn zu sich nach Hause und gab ihm Essen. Der Roland bedankte sich. Der Fischer bog Rolands Schwert wieder gerade.
Dann zog Roland in den Krieg. Drei Tage nach dem Krieg hat er seine Burg erreicht und dann hat er mit seiner Braut Hochzeit gefeiert. Dann hat er sein eigenes Schloss gebaut.
Danach suchte er weiter nach Abenteuern. Das nächste Abenteuer ist ein Indianerfest. Roland ist sogar sehr freundlich. Roland hat gefragt und die Indianer haben mit ihm getanzt. Und sie haben ihm Essen gegeben. Roland fragte die Indianer: „Wollt ihr mit mir aufs Schloss kommen zu einem Fest?“
Die Indianer sagten: „Danke. Wir helfen dir auch den Krieg zu Ende zu führen und Frieden zu schließen.“
Miriam Monse
Das Märchen vom Baum, der Krokusse liebt
Es waren einmal ein Baum und viele Krokusse. Die ersten Krokusse blühten schon. Die anderen schliefen noch. Sie sehen lila aus. Nach 3 oder 2 Tagen sind sie verwelkt. Nur ein Krokus ist übriggeblieben.
Da kam ein Baum, er lief mit den Wurzeln. Er sagte: „Hab keine Angst und sei nicht traurig.“
Das Krokusmädchen erzählte die ganze Geschichte, dass die Familie gestorben ist, dem Baum. Dabei verliebten sie sich ineinander. Die anderen Bäume und Blumen lachten darüber. Die beiden waren sehr traurig. Trotz alledem heirateten sie. Die anderen haben es verstanden. Sie lebten glücklich zusammen.
Inzwischen haben sie Krokusse und Bäume bekommen, Krokusbabys und Baumbabys.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Jonas-Heiko Borbély
Die Baumgeschichte
Vor meinem Fenster steht eine alte Tanne. Sie ist sehr groß. Doch sie sieht schön aus. Sie wird bestimmt eine schöne Erinnerung an mein altes Zuhause sein.
Die Tanne hat schon viel ausgehalten. Doch wenn ich erwachsen bin, steht sie bestimmt nicht mehr da. Das ist sehr schade.
Und das ist das Ende.
Foto- und Schreibwerkstatt der Klasse 5 a der Theodor-Fontane-Grundschule, Brandenburg an der Havel
Mit der Fotografin Amélie Losier und der Schriftstellerin Beate Dölling
Textauswahl:
Jessica Braun
Eine lange Fahrt
Mein Vater wohnt in Offenburg. Es ist sehr weit von hier entfernt. Meine ganze Familie fuhr mit. Mein Bruder Florian, meine Großeltern, meine Mutter und ich. Es war sehr warm und sehr eng. Wir fuhren um die Kurven links und rechts. Nach fünf Stunden Fahrt wurde ich müde. Mir vielen die Augen zu. Ich träumte, wie die Wohnung aussehen würde und wie ich meinen Vater nach langer Zeit wiedersehen würde. Auf einmal wachte ich auf. Das Auto fuhr nicht mehr. Wo sind sie? Ich suchte verzweifelt meine Familie. Als ich aufwachte, war es eine völlig andere Umgebung. Lauter Berge, auf denen viele Bäume standen. Plötzlich sah ich im Fenster Flori, meinen Bruder. Er winkte mir zu und holte mich in ein schönes großes Haus. Der Flur war hellblau gestrichen. In dem Raum stand eine blaue Blumenvase mit weißen Streifen. Ich ging weiter und sah endlich meinen Vater. Der Abend wurde sehr lustig und später gingen wir alle schlafen.
Hannes Schulze
Weinen
Wenn man weint, dann will der Körper zeigen, dass man traurig ist oder dass man Schmerzen hat. Aber warum sind Tränen eigentlich salzig und woher kommt der Ausdruck Krokodilstränen? Zum Weinen kann man sich so viel Fragen stellen. Na ja, aber viel kann ich dazu nicht schreiben.
Anhöhen
Ich saß auf einer Anhöhe, höher als die anderen Anhöhen, und musste mir anhören, was die Anhöhen sich anhören. Bei so vielen Anhöhen wurde mir schwindelig. Dank fürs Anhören.
Patricia Gorny
Das Blatt
An einem Baum hing ein Blatt, es war so grün wie kein anderes an dem Baum. Und die eine Oberfläche war glatt, so glatt wie ein Spiegel. Und die Blattadern waren so gerade, als wären sie mit Lineal gezogen. Kräftige, dicke Blattadern hatte es. Es war weich und dünn. Es hatte keinen einzigen braunen Fleck, eben ein Blatt, wie man es nur in Büchern findet. Es hatte die Form von einem Herzen und es hat schon fast grün geleuchtet.
Lars Phillip Matthies
Mein Füller
Mein Füller ist blau.
Er schreibt elegant.
Er hat ein paar Macken.
Z. B. schreibt er allein.
Aber das stört mich kaum.
Mein Füller ist blau.
Er ist ganz schön schlau.
Florian Gläser
Wo wohnt die Maus?
Wo wohnt die Maus? Wohnt sie in einem Schneckenhaus? In einem Hochhaus? In einem Einfamilienhaus? In einem Meerschweinchenhaus? In einem Mehrfamilienhaus? In einem Gartenhaus? Nein, die Maus wohnt nicht in einem Schneckenhaus, auch in keinem Hochhaus, weder noch lebt sie in einem Einfamilienhaus, auch wohnt sie nicht in einem Mehrfamilienhaus und in meinen tiefsten Träumen wohnt sie nicht einmal in einem Gartenhaus. Nämlich, die Maus wohnt in gar keinem Haus, sondern sie lebt in einem Mauseloch.
Der Momps
Es war einmal ein Momps. Er lebte allein in einem tiefen See mit vielen Fischen. Eines Tages kam sein bester Kumpel zum Kaffee und auch er wohnte im gleichen See, im dem auch der Momps wohnte. Doch sein Kumpel war ein Blauwal! Doch für den Momps und den Blauwal war das kein Problem. Zumindest war es bis gestern noch kein Problem, als alle beide nicht nur einen Freund hatten, sondern mindestens 5 Freunde hatten. Doch als die Freunde von dem Momps es hörten, dass er mit einem Blauwal befreundet war, ist er sie schneller losgeworden, als ihr bis drei zählen könnt. Und nicht anders war es bei dem Blauwal, doch bei ihm war es so, dass er nicht seine Mompsfreunde verloren hat, sondern seine Blauwalfreunde. Aber sie dachten, früher oder später kommen sie bestimmt zurück. Und dies war auch nach einer Weile der Fall. Einer der Blauwalfreunde, der wusste, dass sich der Momps und sein Freund, der Blauwal, zum Kaffeekochen treffen, kam und klingelte an der Haustür. Denn ihm ist klar geworden, es ist egal, mit welcher Art von Fisch man befreundet ist. Und ich glaub, spätestens als der Rest der Freunde eintraf, wusste auch der Momps, dass ihre Voraussage, früher oder später kommen sie zurück, gestimmt hat.
Julian Wurl
Gedanken
Es gibt schöne und schlimme Gedanken. Ich denke nach über Gewalt unter Kindern, Gewalt zwischen Erwachsenen, woraus sich Krieg entwickelt. Gewalt, Gewalt macht mich nachdenklich, viele Kriege bringen Opfer, warum gibt es Krieg, wobei jeder weiß, Krieg ist schlimm. Kann die Welt nicht einmal ohne Krieg sein? Einmal harmonisch zusammenleben, das wäre schön.
Meine Gedanken
Ich denke an essen, weil ich heute noch nichts gegessen habe.
Ich habe Hunger auf Cornflakes.
Und ich würde gerne Computer spielen, weil ich ein neues Spiel habe.
Es heißt Unreal Tournament 2003.
Und dann habe ich noch zwei Katzen.
Vor zwei Wochen ist eine Katze aus dem Fenster gefallen.
Wir sind ihr hinterhergerannt, aber sie war schneller.
Ich vermisse meine Katze. Als wir sie gekauft haben, habe ich jeden Tag mit ihr gespielt.
Ich habe Bauchschmerzen und habe Hunger.
Ich las einmal ein krasses Buch.
Jemand hieß Ass,
er hatte Spaß mit seinem Pass.
Ich muss meine Blumen gießen,
dass sie sprießen,
dann muss ich niesen.
In meinem Haus gibt es Schmaus
mit der Maus und der Laus.
Schon ging ich raus.
Geht man mal in den Saal ganz kahl,
braucht man einen Schal.
Ich such ein Buch,
es ist unterm Tuch.
Der Fisch kommt frisch auf den Tisch.