Lange Nächte
30 Jahre Villa Grassimo
Lange Nacht
23.09.2016
Seit 30 Jahren vergeben die Akademie der Künste und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa (vormals Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten) das Alfred-Döblin-Stipendium. Über 250 Berliner Autorinnen und Autoren arbeiteten seither im von Günter Grass gestifteten Alfred-Döblin-Haus in Wewelsfleth, auch Villa Grassimo genannt. Zum Jubiläum erschien ein von Peter Wawerzinek und Thilo Bock verfasstes Buch voller Geistergeschichten über die langjährige Haushälterin und gute Seele des Hauses Hannelore Keyn.
Eine Nacht mit Peter Wawerzinek, Thilo Bock, Julia Franck, Reinhard Jirgl, Tom Schulz, Ralph Hammerthaler, Julia Kissina, Hannah Dübgen, Ulla Lenze, David Wagner, Kathrin Schmidt und Volker Kaminski sowie Live-Musik der Band Beatbande.
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Peter-Weiss-Nacht
30.04.2016
„Für mich waren die Ausdrucksmittel nie an eine einzige Kategorie gebunden. Von Anfang an war ich nicht Dichter oder Maler sondern immer alles…“, schrieb Peter Weiss (1916–82) in seinen Notizbüchern. Nicht nur, dass Wort, Bild und Film im einzelnen Werk bei ihm untrennbar miteinander verbunden sind, auch in den jeweiligen Gattungen selbst schuf er ein großes Werk: als Maler, Filmemacher, Theaterautor und Schriftsteller. Mit seinen dokumentarischen, politischen Dramen „Marat/Sade“, „Die Ermittlung“, „Viet Nam Diskurs“ erreichte er weltweiten Erfolg. Sein literarisches Meisterwerk „Die Ästhetik des Widerstands“ hat Generationen von Autoren und Studenten in West und Ost geprägt und die Frage von Ästhetik und Politik neu gefasst. Den 100. Geburtstag von Peter Weiss nahmen Künstler, Kritiker und Weggefährten zum Anlass, an sein Werk zu erinnern und es neu zu befragen.
Die Lange Nacht mit Lesungen, Gesprächen, Ausschnitten aus Filmen und Aufführungen sowie Musik beschloss die Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Akademie. Mit Volker Braun, Jörg Magenau, Gunilla Palmstierna-Weiss, Ulrich Peltzer, Kathrin Röggla, Ingo Schulze, Florian Wüst, Hanns Zischler, Hans-Werner Kroesinger, Floros Floridis, Conny Bauer u. a.
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Döblin-Nacht
13.05.2007
„Pflegen Sie Ihren Futurismus! Ich pflege meinen Döblinismus!", polemisierte Alfred Döblin 1913 gegen Marinetti. Döblin ist einer der großen Klassiker der deutschsprachigen Moderne. Er war einer der vielseitigsten Erfinder von Erzählwelten, war Journalist, Programmatiker, Visionär, Satiriker, streitbarer Zeitzeuge und lebenslanger Sinnsucher. Mit Werken wie „Die drei Sprünge des Wang-lun" oder „Berge Meere und Giganten" weitete er die Grenzen des Erzählens aus. „Berlin Alexanderplatz", der Roman, der die Gattung des deutschen Großstadtromans 1929 etablierte, sorgte endgültig für Weltruhm. „Wer sich selbst genügt, sei vor Döblin gewarnt!", schrieb Günter Grass und klagte, dass Döblin aus der Emigration nie ganz zurückgekehrt sei. Für viele Autoren der Gegenwartsliteratur ist er dagegen stilprägendes Vorbild.
Anlässlich des 50. Todestages erinnerte die Akademie der Künste, aus der Döblin 1933 im Zuge der Auseinandersetzung um die Gleichschaltung ausgetreten war, an ihr Mitglied. In einer Nacht sollte sein vielfältiges Werk druch Lesungen, Gespräche, Filme, Kompositionen gegenwärtig werden.
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Lange Künstlernacht
„Wir treten aus unseren Rollen heraus …“
09.10.2009
„…die Situation in unserem Land zwingt uns dazu.“
Die Bewegungskräfte der Künstler aus Ost und West haben in den 1980er Jahren aus ihrer Utopie Geschichte gemacht und zum friedlichen Aufstand 1989 in Dresden und Leipzig aufgerufen – der Drang nach einer Wiedervereinigung war nicht mehr zu stoppen.
Die Lange Künstlernacht widmet sich dieser Utopie und spürt der Atmosphäre der künstlerischen Kräfte aus den 1980er Jahren nach. In Lesungen, Gesprächen, Konzerten und Filmen treten die Akteure der friedlichen Revolution in den Dialog zwischen Ost und West, zwischen Jung und Alt.
Musik, Texte, Film, Gespräche von und mit Volker Braun, Reiner Bredemeyer, Gabriele Gerecke, Erhard Grosskopf, Christoph Hein, Thomas Heise, Kerstin Hensel, Nicolaus A. Huber, Thomas Irmer, Georg Kather, Volker Koepp, Wolfgang Kohlhaase, Luca Lombardi, Helke Misselwitz, Nicolaus Richter de Vroe, Thomas Rosenlöcher, Günther Rühle, Friedrich Schenker, Einar Schleef, Ingo Schulze, Andres Veiel, Martin Wuttke, u.a.
Veranstaltungen der Sektion Literatur:
19-20 Uhr „Unter einem Himmel aus Stahl"
Es lasen Volker Braun, Christoph Hein, Kerstin Hensel, Reinhard Jirgl, Antje Rávic Strubel, Thomas Rosenlöcher
21.15 - 22.15 Uhr Mein Text: Autoren im Gespräch
Mit Brigitte Burmeister, Ulrike Draesner, Antje Rávic Strubel, Ingo Schulze
23.45 - 00.45 Uhr Der 9. Oktober 89: Drei Stimmen
Mit Martin Jankowski, Thomas Rosenlöcher und Ingo Schulze
1968. Nacht der Literatur
06.06.2008
„Worte - nichts als Worte. Doch was sonst tun?" (Peter Weiss: Die Notizbücher, Februar 1968)
Engagement, Politisierung, Gegenöffentlichkeit sind Stichworte, die man mit der Literatur um '68 verbindet. Was ist davon geblieben? Wie sah die Literatur in dieser Zeit aus? Welche Bedeutung hatte 1968 in der DDR? Wie kann der Begriff einer engagierten Literatur heute neu gedacht werden?
In Lesungen und Podiumsdiskussionen stellten sich Autoren verschiedener Generationen und Herkunft diesen Fragen. Moderiert wurde der Abend von Martin Lüdke.
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Lange Brecht Nacht
29.04.2006
„Bei Gott, ich wollte, man läse / Auf meinem Grabstein dereinst: hier ruht / B. B. REIN. SACHLICH. BÖSE“, schreibt Brecht als Vierundzwanzigjähriger.
Im Rahmen ihrer Frühjahrsmitgliederversammlung und gleichsam als Auftakt zum Brecht-Jahr fand am Sonnabend, 29. April 2006, eine "Lange Brecht Nacht" in der Akademie der Künste am Pariser Platz statt. Von 20 Uhr an bis nach Mitternacht wurde der Jahrhundertdichter mit Texten, Liedern, Kompositionen, Bildern, Filmen, Tonaufnahmen, Ausstellungsobjekten im ganzen Haus allgegenwärtig. Alleine 29 Akademiemitglieder waren am Programm beteiligt. Im gesamten Akademie-Gebäude waren Audio-Installationen und Video-Projektionen geplant. Auch die unvollendete Black Box im Keller des Neubaus konnte für die „Lange Brecht Nacht“ als Veranstaltungsort genutzt werden. Erstmals und nur für einen Abend wurden Teile der bedeutenden „Brecht-Sammlung Victor N. Cohen“ in einer Vitrinenschau präsentiert. Das Archiv der Akademie der Künste hatte kurz zuvor diesen spektakulären Fund erworben, der die bedeutendste Erweiterung des Brecht-Archivs seit seiner Einrichtung darstellte. Der Nachlass enthält ungedruckte Manuskripte, Notizen, Korrespondenz, Pässe, Scheckhefte, Verträge, Rechnungen und Fotos. Besonders bedeutend sind 120 unpublizierte Briefe von Brecht und 220 Briefe an Brecht, ferner zahlreiche Briefe an Helene Weigel. Die Unterlagen stammen aus der Zeit des amerikanischen und Schweizer Exils. Mitglieder der verschiedenen Sektionen lasen aus den Briefen.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste. Die Akademie dankt den Bertolt-Brecht-Erben und dem Suhrkamp Verlag. Technische Unterstützung durch Samsung
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