
Der geheime Duft der Erde
Ein Abend mit Jan Wagner
und Gedichten über Gärten und Götter, Tiere und Pflanzen.
Kaum ein anderer lebender Dichter hat sich den Geheimnissen der Natur auf so einfühlsame Weise gewidmet wie der Büchnerpreisträger Jan Wagner. „Der glücklichste und freieste Mensch“, zitiert er den amerikanischen Autor Robinson Jeffers, „ist der Wissenschaftler, der die Natur befragt, und der Künstler, der sie bewundert.“
Seinen letzten Gedichtband hat Jan Wagner folgerichtig Steine & Erden genannt, er hat der Karotte („unterirdische raketen“), den Schlehen und dem Giersch literarische Denkmäler gesetzt und selbst das nervöse Treiben der Wespen in Versen festgehalten: „du hörst so überdeutlich, wie sie nagen / am holz des gartenstuhls, an all den tagen / im juli und august, und nicht mehr lange / bis jede faser unter ihren zangen / zermahlen ist...“.
Jan Wagner wird aus seinen musikalischen und bilderstarken Gedichten lesen, die im Schlossgarten Petzow ihre ideale Umgebung finden. Im Gespräch mit Matthias Weichelt, dem Chefredakteur der von der Akademie der Künste herausgegebenen Literaturzeitschrift SINN UND FORM, wird er über seine Faszination für den Wechsel der Jahreszeiten, den Zauber des Unscheinbaren sowie den Menschen in der Landschaft sprechen.