Erinnerungen an Jürgen Gosch

Theater, Film, Gespräche
28. – 30. September 2018

Ödipus, 1984, Schauspiel Köln, Regie: Jürgen Gosch. Elisabeth Schwarz (Jokaste), Ulrich Wildgruber (Ödipus)

Proben zu Ödipus Variationen, 2018, Regie: Marcel Kohler

Jürgen Gosch (Mitte) bei Proben im Schauspiel Köln, 1983, ganz links Jürgen Flimm, rechts neben Gosch Axel Manthey

„Wenn es einem gelingen würde, eine Aufführung von Beckett zu machen, die der Skandal sein könnte, der Beckett eigentlich ist, wäre das ein unglaublicher Sieg."

Das Theater von Jürgen Gosch (1943–2009) handelt davon, was geschieht, wenn Menschen auf Menschen treffen. In Cottbus geboren, erst Schauspieler, dann Regisseur, arbeitete er nach dem Eklat um seine Leonce und Lena-Inszenierung an der Volksbühne 1978 vermehrt im Westen, verließ 1984 endgültig die DDR und wurde einer der wichtigsten Theatermacher der letzten Jahrzehnte.

„Von dieser Welt denke ich, sie ist das einzige, was mir zur Verfügung steht, um den Texten zu begegnen. Und von dieser Welt muss sich was abdrücken in den Inszenierungen", so Gosch einmal über das Motiv seiner Arbeit und den immer wieder neuen Versuch, gemeinsam mit den Schauspielern zum Existentiellen eines Textes zu gelangen. Bis heute werden seine Tschechow-Inszenierungen Onkel Wanja und Die Möwe am Deutschen Theater Berlin gespielt.

Neun Jahre nach seinem Tod widmen sich die Akademie und Koberstein Film Erinnerungen an Jürgen Gosch. Ein Film mit unveröffentlichten Aufnahmen dokumentiert die Proben seiner letzten Regiearbeiten. Marcel Kohler gestaltet mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch einen Theaterabend nach Motiven von Goschs Ödipus-Inszenierung von 1984. Künstlerische Mitstreiter erinnern sich und sprechen über die Notwendigkeit eines Theaters, wie Jürgen Gosch es riskierte.

Ein Projekt der Akademie der Künste und von Koberstein Film in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater, der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und dem Goethe-Institut. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Programm

28. September 2018

18 Uhr, Studiofoyer
Eröffnungsgespräch mit Meike Droste, Jürgen Flimm, Hugo de Greef, Ulrich Matthes, Johannes Schütz, Elisabeth Schwarz
Moderation: Peter Kümmel

20 Uhr, Studio
Ödipus Variationen – nach Motiven von Sophokles/Hölderlin/Gosch
Theaterprojekt mit Marcel Kohler und Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
€ 13/7

22 Uhr, Studiofoyer: 
Gespräch mit Marcel Kohler, Christian Grashof, Elisabeth Schwarz, Klaus Völker, Jutta Wachowiak u. a.
Moderation: Barbara Burckhardt

 

29. September 2018

18 Uhr, Studiofoyer
Gespräch mit Friedrich Dieckmann, Jürgen Flimm, Corinna Harfouch, Jürgen Holtz, Alexander Khuon, Kathleen Morgeneyer, Roland Schimmelpfennig, Johannes Schütz, Klaus Völker, Jutta Wachowiak
Moderation: Barbara Burckhardt

20.30, Studio
GOSCH (Filmpremiere)
Dokumentarfilm von Grete Jentzen und Lars Barthel
€ 6/4

22 Uhr, Studiofoyer
Filmgespräch mit Lars Barthel, Constanze Becker, Meike Droste, Christian Grashof, Corinna Harfouch, Jens Harzer, Alexander Khuon, Ulrich Matthes, Kathleen Morgeneyer u. a.
Moderation: Ulrich Seidler

 

30. September 2018

11 Uhr, Studio
GOSCH
Dokumentarfilm von Grete Jentzen und Lars Barthel
€ 6/4

 

28.9. 17 Uhr bis 30.9. 14 Uhr
Beispiele aus Inszenierungsaufzeichnungen auf Monitoren im Foyer

Veranstaltungsdaten

Tickets


Theater: € 13/7
Film: € 6/4
Gespräche: Eintritt frei

Presse

Pressekontakt
Sabine Kolb
Tel. 030 200 57-15 13
kolb@adk.de

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Begleitend zum dreitägigen Akademie-Programm finden am Deutschen Theater Berlin am 29. und 30. September 2018 jeweils um 18 Uhr Aufführungen von Onkel Wanja und Die Möwe statt. Tickets